Page 85 - Geschäftbericht 2020_web
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Drei Fragen an ...
Wolfgang Fuchs
Sie haben im Jahr 2020 das Fördermittelmanagement der Bundesstadt
Bonn neu aufgestellt. Was waren die Beweggründe für die Neuaufstel-
lung?
Einem nackten Mann kann man nicht in die Tasche greifen. Das gilt auch
für eine Kommune, die einen stetig wachsenden Schuldenberg bewältigen und
gleichzeitig Mehrwerte für die Stadtgesellschaft entwickeln möchte. Die Bundes-
stadt Bonn hat den Anspruch, trotz wirtschaftlich angespannter Lage wichtige
Zukunftsthemen anzugehen und konkrete Projekte zu forcieren. Damit wir für
die strategisch gewünschten Themen die notwendigen finanziellen Ressourcen
akquirieren und gleichzeitig sicherstellen, dass wir uns nicht im Klein-Klein des
Überangebotes verlieren, habe ich das Referat für Stadtförderung und strategi-
sche Projekte neu ausgerichtet. Der neue Referatsleiter George Tulbure ist seit
der zweiten Jahreshälfte 2020 mit seinem Team damit befasst, die Neuausrich-
tung so zu betreiben, dass wir nur noch Förderprogramme beantragen, die zu
den strategischen Zielen und Ausrichtungen der Fachverwaltung passen.
Wolfgang Fuchs
Welche inhaltlichen Entwicklungspfade sehen Sie für die Bundesstadt
Bonn und welche Themen ergeben sich daraus für das Fördermittel- Stadtdirektor Bundesstadt Bonn
management langfristig?
Bonn ist auf einem sehr guten Weg, die Transformation hin zu einer
SmartCity zu bewältigen. Unter diesem Begriff lassen sich neben der Digitalisie-
rung insbesondere auch die Themen Klimaschutz, Umweltschutz und Mobilität
vereinen. Eine SmartCity trägt durch intelligente Vernetzung vieler Lebensberei-
che, durch Partizipation der Stadtgesellschaft, aber auch durch Sensibilisierung
und Wissenstransfer dazu bei, dass Ressourcenverbräuche sinken, Effizienzen
gleichzeitig steigen und wir insgesamt bewusster und nachhaltiger leben. Hierin
sehe ich daher auch die wesentlichen thematischen Anknüpfungspunkte für das
aktive Fördermittelmanagement.
Welche strategischen Herausforderungen sehen Sie für das Fördermit-
telmanagement und wie stellt sich die Schnittstelle zum Region Köln/
Bonn e. V. dabei aus Ihrer Sicht dar?
Die größten Erfolge erzielt man, wenn man nicht bis zu Kirchtürmen, son-
dern darüber hinaus blickt. Das gilt für die Fachdienststellen im Haus, die es ge-
wohnt sind, in ihren Fachlichkeiten zu denken und zu arbeiten und künftig die
Silos verlassen müssen. Das gilt aber auch für die interkommunale und regionale
Zusammenarbeit. Hierin ist der Region KölnBonn e. V. durch seine Vernetzung
ein wesentlicher Erfolgspartner des städtischen Fördermittelwesens. Ich erhoffe
mir, dass wir zukünftig in enger Zusammenarbeit mit dem Verein noch mehr
Fördermittelprojekte im regionalen Verbund akquirieren und umzusetzen.
www.bonn.de