Page 163 - Soziale Beziehungen, unter die Lupe genommen! 2019
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hungsplan« aufzustellen. Dabei handelt es sich um eine
schriftliche Vereinbarung, die beide Eltern zusammen
entwerfen und unterzeichnen, die alle praktischen As-
pekte der Erziehung abdeckt. Jeder Elternteil erhält eine
Kopie, in manchen Fällen auch der Berater. Es gibt kei-
ne feststehende Formel für den Erziehungsplan; er sollte
jedoch Vereinbarungen zu Fragen enthalten, wie: Wo
werden die Kinder leben, wie oft werden sie den nicht
sorgeberechtigten Elternteil besuchen, welchen Beitrag
wird jeder Elternteil zu den Kosten der Versorgung leis-
ten, wo werden die Kinder Feiertage verbringen und wie
sollen wichtige Entscheidungen über gesundheitliche
Fragen und Erziehung getroffen werden. Der Erzie-
hungsplan kann den Gegebenheiten angepasst werden,
wenn sich die Lebensumstände oder Bedürfnisse eines
Familienmitglieds ändern.
Der Elternteil mit Sorgerecht
Der Elternteil, bei dem die Kinder leben, hat oft mit
praktischen Schwierigkeiten zu kämpfen, wie z.B. mit
erhöhter häuslicher Arbeitsbelastung, finanziellen Ein-
schränkungen und fehlender Hilfe durch andere. Zu-
sammen mit ungelösten Konflikten der Trennung und
Schuldgefühlen gegenüber den Kindern kann dies zu
enormem Stress führen.
Der sorgeberechtigte, allein erziehende Elternteil
sucht manchmal bei älteren Kindern praktische und
emotionale Unterstützung. Es kann gut für ein Kind sein,
sich auf diese Weise gebraucht zu fühlen. Allerdings
darf von ihm nicht erwartet werden, Verantwortung zu
übernehmen, die seinem Alter nicht angemessen ist.
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