Page 62 - Geschichte des Kostüms
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NIEDERLÄNDISCHE UND DEUTSCHE MÖBEL
DES XVIL JAHRHUNDERTS
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Nr. I. Halbhoher Schrank aus Eichenholz. Danziger Arbeit. Die Tür und
die Seitenteile sind in Felder geteilt. Die vertieften Felder und einzelne Auflagen
sind schwarz poliert. i,o5 m hoch, 0,82 m breit, o,52 m tief.
Nr. 2. Tischartiges Untergestell einer Leinwandpresse aus Eichenholz.
,Nr. 3. Stuhl aus Eichenholz. Das Untergestell besteht aus vier kugelig
gedrehten, unten in Blattwerk endigenden Füßen, die Querleisten sind geschnitzt. Die
Steifen der Lehne endigen gleichfalls in Blattwerk, dazwischen eine geschnitzte Be-
krönung mit einer Maske. Das Polster ist mit Sammet überzogen. Messingnägel und
Fransen. 1.12 m hoch, o,5o m breit, 0,42 m tief.
Nr. 4. Faltstühlchen für Kinder aus Nußbaumholz. Das Gestell besteht aus
zwei Paaren gekreuzter, leicht geschweifter Seitenhölzer, deren Verlängerung die
Rückenlehne bildet. Die Füllung der Lehne wird von zwei Reihen von Bogen auf
schwarz polierten Balustersäulchen gebildet. Der Sitz besteht aus hellbraunem
Sammet. 0,64 m hoch, 0,87 m breit, o,38 m tief.
Nr. 5. Niederländischer Schrank aus hellem Eichenholz. Die vertieften Felder
und einzelne Auflagen sind schwarz poliert. Der nicht mit einem Schubkasten ver-
sehene Sockel steht auf Kugelfüßen. Der Unterteil hat glatte Pfosten mit Auflagen
und zwei Türen. Der ausgebauchte Zwischenteil ist mit drei Löwenköpfen geschmückt,
der Oberteil durch drei Pilaster gegliedert. 2,06 m hoch, 1,84 m breit, 0,77 m tief.
Nr. 6. Niederländischer Stuhl aus der ersten Hälfte des XVII. Jahrhunderts
(sog. Rubensstuhl) aus Nußbaumholz. Die balusterförmig gedrehten, mit vierkantigen
Riegeln versehenen Beine sind unten und in der Mitte durch je vier Querhölzer ver-
steift. Die niedrige Rückenlehne wird von vierkantigen Pfosten gehalten, die in Löwen-
köpfe endigen. Sitz und Lehne sind mit Leder überzogen und mit Messingnägeln
beschlagen. 0,91 m hoch, 0,44 m breit, o,38 m tief.
Nr. I befindet sich im Privatbesitz in Berlin, alle übrigen im Kgl. Kunstgewerbemuseum daselbst.
Nach Julius Lessing, Vorbilderhefte aus dem Kgl. Kunstgewerbemuseum zu Berlin, Heft 17 und
Heft 32 (Berlin, Ernst Wasmuth A. G.).