Page 6 - GRMT_Lehrgang 6 Bohren-Praxis
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Bohrer mit großem Durchmesser eine wesentlich höhere Schnittgeschwindigkeit als ein Bohrer mit
kleinem Durchmesser. Um das zu vermeiden, erhalten Bohrer mit kleinem Durchmesser eine hohe
und Bohrer mit großem Durchmesser eine niedere Drehzahl (wenig U/min.; U/min. = Umdrehung pro
Minute).
Beim Bohren von Stahl, wie wir ihn verwenden, ist eine Schnittgeschwindigkeit von 20 bis 35m/min.
erforderlich. Die dazu erforderliche Drehzahl erhält man näherungsweise durch die Faustformel 6000 :
Bohrerdurchmesser (unser Fall 6000/6 = 1000 U/min.)
Der Elektromotor hat immer die gleiche Drehzahl. Um aber
verschiedene Drehzahlen zu erreichen, sind Elektromotor
und Bohrspindel über Stufenscheiben miteinander
verbunden. Je nachdem, ob der Übertragungsriemen am
Motor auf einer großen Scheibe und an der Spindel auf einer
kleinen Scheibe liegt, oder umgekehrt, wird die Drehzahl im
Verhältnis der Scheibendurchmesser ins Hohe oder Niedere
übersetzt. Man kann also bei 3 verschiedenen
Stufenscheiben drei verschiedene Drehzahlen erhalten.
Merke dir:
Große Scheibe an der Spindel – kleine Bohrerdrehzahl, kleine Scheibe an der Spindel – große
Bohrerdrehzahl.
Ausrichten des Bohrers auf den Bohrungsmittelpunkt
Beim Anbohren kann der Bohrer trotz ordentlich gekörntem Bohrungsmittelpunkt außermittig bohren
oder gar ganz verlaufen, wenn die Bohrerachse nicht genau mit dem Bohrungsmittelpunkt fluchtet
(„Fluchten“ = in einer Linie liegen). Deshalb muss vor dem Bohren ausgerichtet werden. Der Bohrer
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