Page 7 - GRMT_Lehrgang 6 Bohren-Praxis
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wird mit der Spitze genau in die Mittelpunktskörnung der vorgesehenen Bohrung gesetzt. Die Stellung
wird aus zwei um 90° versetzte Blickrichtungen kontrolliert. Anschließend wird die Bohrspindel mit
dem Bohrer um 180° von Hand rückwärts gedreht. In dieser neuen Stellung wird wiederum aus zwei
um 90° versetzte Blickrichtungen die Mittelstellung des Bohrers kontrolliert. Bei Bedarf muss der
Schraubstock mit dem eingespannten Werkstück so weit verschoben werden, bis der Bohrer genau
über dem Bohrungsmittelpunkt steht.
Bohren mit dem ø 6-mm-Bohrer
Nach dem Einschalten der Maschine wird mit angemessenem
Druck der laufende Bohrer auf das Werkstück gesetzt. Dabei wird
mit der linken Hand das längere Ende des Schraubstockes
gehalten (Hebelgesetz). Hat der Bohrer angebohrt, so wird
abgesetzt und nachgeprüft, ob die Bohrung mittig wird. Bei
negativem Ergebnis muss mit einem Körner oder Nutenmeißel die
Bohrung in der Mitte nachgekörnt werden.
Die kann aber nicht mehr geschehen, wenn der Bohrer bereits mit
der ganzen Spitze bis zum vollen Durchmesser in den Werkstoff
eingedrungen ist. Bei weiterem Eindringen des Bohrers muss mit
Bohrwasser reichlich gekühlt und geschmiert werden. Damit der
Span nicht zu lang wird, muss durch leichtes Abheben der
Bohrspindel der Span gebrochen werden. Entferne den
abgebrochenen Span nicht mit der Hand, sondern mit einem Haken
oder einem Holzstab.
Kurz vor dem Austreten des Bohrers aus dem Werkstück ist die Bohrkraft zu verringern, damit der
Bohrer nicht in dem zu stark gewordenen Span hängen bleibt und bricht. Sämtliche Bohrungen
werden mit dem ø 6-mm-Bohrer gebohrt.
Aurubis Seite 6 Mechanik-Grundlagen