Page 4 - GRMT_Praxiheft_5_Scheifen
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1. ÜBERPRÜFEN DER ROHMAßE UND ENTGRATEN DES
WERKSTÜCKES
• Der vorgeschmiedete Rohling muss vor dem Schleifen gerichtet werden. Krumme Werkstücke
ergeben keinen runden zentrischen Schliff.
• Prüfe ob das Werkstück mit einer genügend großen Bearbeitungszugabe (5 mm) maß- und
formgetreu ist.
2. FEILEN DER FLANKEN AN DER SCHAFTVERJÜNGUNG
• Das Anschleifen der Schaftverjüngung
müsste, damit die beiden Flächen eben
werden, an den Schleifscheiben-
seitenflächen erfolgen. Da hierbei aber
erhöhte Unfallgefahr besteht, weil die
Schleifscheibenseitenflächen nur sehr
gering belastbar sind, wird aus diesem
Grunde die Schaftverjüngung am
Schraubstock gefeilt.
• Achte dabei darauf, dass die
Flankenflächen parallel zueinander, gleich
lang sind und die gleiche Schräge zur
Mittelachse aufweisen. Bei Bedarf muss nachgefeilt werden.
• Auf den Flächen soll nur eine Längs-Feilenstrichrichtung zu erkennen sein.
3. FEILEN DER MEIßELBREITE
• Auch diese Bearbeitung erfolgt mit der
Feile, um das Unfall verursachende seitliche
Belasten der Schleifscheibe zu vermeiden.
• Zunächst wird die Mittelachsverlängerung
auf der gefeilten Schaftverjüngung
angerissen. Dazu wird das Werkstück in ein
Prisma gelegt und der Anriss nach dem
Umschlagverfahren beidseitig durchgeführt.
Anschließend wird das Werkstück in den
Schraubstock eingespannt und die erste
Seitenfläche mit einer 250 mm-
Flachschlichtfeile eben, parallel zur Mittel-
achse, im Winkel zu den Verjüngungsflächen und auf Maß gefeilt.
• Danach wird das Werkstück im Schraubstock umgespannt und die zweite Seitenfläche bearbeitet.
Diese muss ebenfalls eben, parallel zur Mittelachse, parallel zur ersten Seitenfläche, im Winkel zu
den Schaftverjüngungsflächen und auf Maß gefeilt werden.
• Beide Seitenflächen sollen zusätzlich symmetrisch zur Mittelachse liegen.
• Die Forderungen können nur durch fortlaufende Parallelitäts- und Maßprüfungen mit dem
Messschieber eingehalten werden.
Aurubis Seite 3 Mechanik-Grundlagen