Page 6 - GRMT_Praxiheft_5_Scheifen
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6. SCHLEIFEN DER SCHNEIDE
• Nehme das Werkstück und führe es entsprechend schräg nach oben haltend an die
Stirnseite der Schleifscheibe. Übe auch diesmal keinen großen Druck aus. Halte das
Werkstück kurz in dieser Stellung, bis eine schmale, gleichbreite und zur
Werkstücklängsachse quer im rechten Winkel liegende schräge Fläche angeschliffen ist.
Wende danach das Werkstück und schleife auf der Gegenseite eine gleiche Fläche.
• Beide Flächen müssen gleich breit sein (ca. 2 mm) und in einem Winkel von 60° zueinander
liegen. Bei Unterschieden kann man dies durch mehrmaliges Wenden während des
Schleifens wieder ausgleichen.
7. SCHLEIFEN DER KÖRNERSPITZE
• Beide Flächen müssen gleich breit sein (ca. 2 mm) und in einem Winkel von 60° zueinander
liegen. Bei Unterschieden kann man dies durch mehrmaliges Wenden während des
Schleifens wieder
• Die Körnerspitze wird an der Schleifscheibenstirnseite geschliffen. Lege das Werkstück
wiederum, wie unter 4.5 beschrieben, auf den Schleiftisch, aber diesmal mit der Spitze nach
vorn und mit angewinkeltem Daumen. Führe das Werkstück um die Längsachse drehend an
die Scheibe. Der ausgeübte Druck darf diesmal stärker sein.
• Damit die Drehbewegung gleichmäßig bleibt, wird das Werkstück zunächst mit dem Daumen
der linken Hand gedreht (Linkshänder umgekehrt) und mit der rechten Hand hinten
nachgefasst. Dann wird mit der rechten Hand gedreht und mit der linken Hand nachgefasst.
Dieses Wechselspiel muss sich laufend wiederholen.
• Achte dabei darauf, dass das Werkstück immer die gleiche schräge Stellung zur
Schleifscheibenstirnseite behält, damit nur ein Schliffbild entsteht.
• Prüfe laufend mit dem 60°-Winkel, ob die Körnerspitze stimmt. Am Schluss muss das
Werkstück eine Länge von 130 mm haben.
• Schalte die Maschine nach dem Schleifen ab!
8. FEILEN DES BESCHRIFTUNGSFELDES
• Gewölbte Flächen sind schwer zu stempeln. Deshalb wird in einem Abstand von 50 mm von
der Meißelschneide quer zu dieser in das Werkstück ein ebenes, zur Längsachse paralleles
15 mm langes und 2 mm tiefes Schriftfeld eingefeilt. Benutze zum Ausfeilen der scharfen
Kante die nicht gehauene Schmalseite der Flachschichtfeile. Spanne das Werkstück fest,
kurz und waagerecht in den mit Schutzbacken versehenen Schraubstock ein. Feile die
Ecken nicht schräg oder rund ein, sondern senkrecht, wie auf der Zeichnung angegeben.
9. ENTGRATEN UND STEMPELN DES WERKSTÜCKES
• Vom Schleifen bleibt ein scharfkantiger Grat zurück; dieser muss mit der Feile entfernt
werden.
• Zum Stempeln lege das Werkstück in ein Prisma oder spanne es fest in einen Schraubstock
mit Blechschutzbacken.
Aurubis Seite 5 Mechanik-Grundlagen