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        Alta. Denn in Alta waren alle seine Freunde, von  Licht ihrer Fackeln leuchtete auf offener Strasse
        Timo, seinem Gastgeber, bis zu den  Babys auf  und der Klang ihres Gesangs erreichte die Tore
        der Strasse. Und diese Menschen wollte er über-      von Alta lange vor ihnen. In dieser Nacht war die
        raschen.                                             kleine Stadt fast so überfüllt wie Bethlehem da-
        Die Kinder von Alta hatten vorher wohl die Weih-     mals, am Vorabend des ersten Weihnachtsfestes.
        nachtsgeschichte aber noch nie von Weihnachts-       Die Menge bestand grösstenteils aus armen Leu-
        bäumen oder von Weihnachtsgeschenken gehört.  ten, Bauern von den Feldern, Holzkohlebrennern
        Bald  steckten  Timo und die beiden  Brüder die  aus den Bergen, Hirten in ihren Schaffellmänteln
        Köpfe zusammen und wetteiferten um Ideen, die  und Hosen, die aus Wolle hergestellt wurden, so
        Leute von Alta gehörig zu überraschen. Timo liess  dass die Träger wie seltsame zweibeinige Tie-
        dann herumerzählen, dass seine beiden Freunde  re aussahen. Die vier Hirten, die einige Nächte
        da waren und dass Arnault ihnen eine besondere  zuvor so gut geschlafen hatten, waren von der
        Geschichte zu erzählen habe.                         Gesellschaft, aber sie wussten nichts von ih-
        Am Tag vor Weihnachten kamen die Menschen  ren Mitternachtsbesuchern. Die weissen Hunde
        aus der ganzen Gegend rund um Alta zu Timos  wussten es, aber sie konnten das Geheimnis für
        Haus, um Arnauld  zu sehen und zu hören. Män-        sich behalten. Die Hirten waren fast so leise wie
        ner,  Frauen  und  Kinder,  gekleidet  in  ihre  Fest-  ihre Hunde. Sie redeten und sangen weniger als
        tagsgewänder, gingen spazieren, ritten auf Eseln,  andere Menschen, da sie sich an lange Stille unter
        drängten sich in kleine Karren, die von grossen,  ihren Schafen gewöhnt hatten.
        weissen Ochsen gezogen  wurden, von überall  Endlich auf dem Platz vor der Kirche versammelt,
        und auf jede Art und Weise kamen die Landleute,  im Licht brennender Fackeln, denn der Mond wür-
        neugierig  und  in  freudiger Erwartung. Viele ka-   de spät aufgehen, sahen die Menschen verwun-
        men von weit her, und die Dunkelheit des frühen  dert und erfreut die Überraschung, die Arnault,
        Winters brach an, lange bevor sie eintrafen. Das  Fredo und Timo für sie vorbereitet hatten. Sie




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