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Vogelhuber, Scheelen – Was Menschen wirklich wollen  2 – Profiling¹: „Wer bin ich?“ – Von den Vorteilen der Selbsterkenntnis

               verschiedene  Steinchen  bereitgestellt,  die  in  unendlichen
               Kombinationen zusammengebaut werden können.  Was ein
               Mensch daraus macht, wie er die Steinchen verwendet und zu-
               sammenbaut, kann sehr unterschiedlich sein, es hängt von der
               Erziehung ab, dem Umfeld, den persönlichen Beziehungen und
               Erfahrungen  und  eben den eigenen  Entscheidungen.“  (Ballier,
               Wendel 2010, S. 17)


               Verbesserungspotenziale entdecken und nutzen


               Persönlichkeitsdiagnostiktools  dienen  nicht  allein  der  Analyse
               der Persönlichkeit, sondern geben darüber hinaus Hinweise auf
               konkrete  Veränderungsmöglichkeiten. Des  Weiteren lassen sie
               Rückschlüsse auf brachliegende  Verbesserungspotenziale zu:
               Sie erkennen Ihre Stärken, aber auch Schwächen, die  Analyse
               zeigt Ihnen, welche Stärken Sie stärken und welche Schwächen
               Sie abmildern können. Allerdings: Es gibt auch Grenzen.

               Jule Specht zum Beispiel belegt, wie schwierig es ist, die eigene
               Persönlichkeit realitätsgetreu einzuschätzen. Bedingt durch so-
               genannte „blind spots“ – also blinde Stellen –, die als Lücken in
               der Selbsterkenntnis bezeichnet werden können, fällt es den
               Menschen schwer, sich selbst einzuschätzen.  Wir können uns
               dann selbst nicht so sehen, wie wir wirklich sind. Die Konse-
               quenz: Meist kennt man andere besser als sich selbst und kann
               deren Schwächen und Stärken wesentlich objektiver und reali-
               tätsgetreuer einschätzen, als dies in Bezug auf die eigene Person
               möglich ist (vgl. Specht 2018, S. 17.ff.).


               Was also tun? Lassen Sie uns einen Blick durch bzw. auf das
               Johari-Fenster werfen, also das Modell, das  Joseph Luft
               und Harry Ingham als Fenster bewusster und  unbewusster


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