Page 14 - Weihnachtsausgabe 2018_DEMO
P. 14

14.                                                                                           Nr. 3 Winter 2018

                                                                        Geht nit - gibt´s nit


                                                                  1953  mit  seiner  eigenen  schine.  Aus  bescheidenen
                                                                  Baufirma  begann  haben  Verhältnissen heraus wurde
                                                                  ihn  seine  schärfsten  da-  die Firma weiter ausgebaut.
                                                                  maligen  Mitbewerber,  Dr.  Z´sammhalten  und  haus-
                                                                  Meise und BM Unterberger  halten war stets die Devise.
                                                                  als  den  „Bauernbaumeis-  Bereits  ein  Jahr  nach  der
                                                                  ter“ abgekanzelt. Doch die  Gründung stieg auch seine
                                                                  Baufirma Widmoser gibt es  Frau  Martha  in  das  Unter-
                                                                  bis heute. Bereits der Vater  nehmen ein. Sie war fortan

                    Das Betriebsareal in der St. Johannerstr.     war  als  Polier  erfolgreich.  für  die Verwaltung  zustän-
             Stück für Stück wurde der Bauhof aufgebaut und erweitert.  Kus wollte eigentlich Förs-  dig  und  als  Vertrauensper-
                                                                  ter  werden,  aber  mit  dem  son bei den Arbeitern hoch
                                                                  bescheidenen  Einkommen  geschätzt.
                                                                  hätte  er  kaum  eine  Fami-  Nun,  der  Bauernbaumeis-
                                                                  lie ernähren können. Seine  ter hat viele gute Entschei-
                                                                  Liebe zur Natur hat er sich  dungen  getroffen  und  si-
                                                                  jedoch  Zeit  seines  Lebens  cher auch ein wenig Glück
                                                                  bewahrt.  Vor  der  Firmen-  gehabt  in  der  Pionierzeit.
                                                                  gründung war Kus und sein  Eiserne  Konsequenz  und
                                                                  Vater  als  Poliere  bei  Bau-  Sparsamkeit  waren  not-
                                                                  meister Stampfer angestellt.  wendig um Eigenmittel für
                                                                  Dann,  am  21.  April  1953  den Ankauf von Maschinen
            „Ohne  meine  Mannen  geht´s  nit“,  das  wusste  der     erfolgte  die  Gründung  der  auf der Seite zu haben. Kus
            Baumeister genau. Es stand keiner auf seiner Lohn-    Firma.    Am  Hornweg  15  wusste  von  Anfang  an,  je
            liste, bei dem er nicht genau um dessen Fähigkeiten   war der erste Firmenstand-  weniger  Maschinen  er  für
            und Schwächen  wusste. Er war ein charismatischer     ort.  Im  Keller  stand  bei-  Baustellen auszuleihen hat,
            Chef, der in „Krisensituationen“ auch einmal auf die   spielsweise  eine  Hobelma-
            Mannschaft zugegangen ist.  Bei einer Baustelle am
            Sonnberg drohten seine Arbeiter mit Streik. Kus hat es
            mit 2 Kisten Bier wieder hingebracht, dass trotz der
            vorher heftigen Ansprache, weiter gearbeitet wurde.
            Nette First und Weihnachtsfeiern brachten mehr Zu-
            sammenhalt in der Truppe: v.l. Toni Höck, LKW Fah-
            rer Gerog Söllner, Albert Weiss, Lagermeister Martin
            Obernauer u. Polier Ernst Salvenmoser.
                                       Als Kus Widmoser im Jahr






                                                                  Baumeister Kus Widmoser mit seiner Frau Martha.
                                                                  Sie war über Jahrzehnte die gute Seele im Betrieb.
                                                                  Auf die Frage wie es ihr gelang, mit einem so tem-
                                                                  peramentvollen Menschen wie Kus so lange zusam-
                                                                  menzuleben, war ihre Antwort stets: „Auf an hescht´n
            Eine wichtige Säule der Firma ist der Fuhrpark mit den   Stock braucht`s an harten Keil.“ Sie waren ein sehr
            diversen Baggerfahrzeugen. Damit werden u.a.viele     gutes Team und haben ein solides, heimisches Bau-
            Grabungsarbeiten für die Gemeinde erledigt.           unternehmen aufgebaut.
   9   10   11   12   13   14   15   16   17   18   19