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EDITORIAL





























         Ermine Julien/picture alliance  In Frankreich funktioniert der






        ©  Zusammenhalt deutlich besser

        Mehr Selbstbewusstsein!









        Liebe Leserin, lieber Leser!

            iele Lkw-Fahrer lassen sich zu viel gefallen“,   angemessen gewürdigt wird, mit Respekt, fairer
        V sagte der Bundesvorsitzende der Kraft-  Behandlung und ordentlicher Bezahlung.
        fahrergewerkschaft KFG, Willy Schnieders, im   Es kann nicht sein, dass die Kontrollen
        Interview mit dem TRUCKER (siehe Seite 12).   durch BAG, Polizei und Zoll so lückenhaft sind,
        Fahrer werden zum Be- und Entladen eingesetzt.   dass offensichtlich immer derjenige Unterneh-
        In ihrer Ruhezeit, die eigentlich zur freien Ver-  mer einen Vorteil hat, der die Regeln bricht oder
        fügung sein sollte, müssen sie beim Lkw bleiben   seine Fahrer dazu bringt, sie zu brechen – gleich-
        und auf die Ladung aufpassen.          gültig ob es sich um Kollegen aus Deutschland
           Die Bezahlung ist oft schlecht. Das Thürin-  oder den Nachbarländern handelt.    Gemeinsam könnte
        ger Verkehrsgewerbe fühlt sich überfordert, 8,50   Für Schnieders ist es nicht entscheidend, ob
        Euro Mindestlohn pro Stunde zu bezahlen.   sich die Fahrer in seiner KFG, bei Verdi oder   man viel mehr
        Selbst wenn jemand 200 Stunden pro Monat ar-  anderswo organisieren. „Wichtig ist, dass sich
        beitet, sind das nur 1700 Euro brutto. Die Spe-  die Fahrer überhaupt organisieren“, betont er.    Verbesserungen
        sensätze sind seit Jahrzehnten dieselben, obwohl   Tatsächlich scheint es dringend nötig, dass eine   erreichen.
        die Versorgung in jedem Jahr teurer wird. Und   starke Vertretung die Missstände wieder und
        wenn der Chef das Weihnachtsgeld oder die Prä-  wieder anprangert, bis sie behoben werden. Das     Martin Orthuber
        mie streicht, nehmen das viele murrend hin, weil   wird nicht von heute auf morgen gehen. Ebenso   Redakteur TRUCKER
        sie Angst um den Job haben oder nicht wissen,   wichtig ist es, dass sich jeder einzelne Fahrer
        wie sie sich wehren sollen. Und das alles, wäh-  eben nicht alles gefallen lässt, sondern sich
        rend die Arbeitsbelastung für Lkw-Fahrer im-  wehrt, notfalls mithilfe einer Rechtsvertretung.
        mer größer wird und die Anforderungen höher.  Das kann schon kurzfristig helfen.
           Der Straßengütertransport ist das Blut in
        den Adern unserer Wirtschaft. Ohne Lkw läuft   Stets eine gute Fahrt!
        nichts, weder im Supermarkt, noch in der Pro-
        duktion. Es ist höchste Zeit, dass die Leistung,
        die Lkw-Fahrer für die Gesellschaft erbringen,







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