Page 3 - www.Trucker.de (+März 2016)
P. 3
EDITORIAL
Ermine Julien/picture alliance In Frankreich funktioniert der
© Zusammenhalt deutlich besser
Mehr Selbstbewusstsein!
Liebe Leserin, lieber Leser!
iele Lkw-Fahrer lassen sich zu viel gefallen“, angemessen gewürdigt wird, mit Respekt, fairer
V sagte der Bundesvorsitzende der Kraft- Behandlung und ordentlicher Bezahlung.
fahrergewerkschaft KFG, Willy Schnieders, im Es kann nicht sein, dass die Kontrollen
Interview mit dem TRUCKER (siehe Seite 12). durch BAG, Polizei und Zoll so lückenhaft sind,
Fahrer werden zum Be- und Entladen eingesetzt. dass offensichtlich immer derjenige Unterneh-
In ihrer Ruhezeit, die eigentlich zur freien Ver- mer einen Vorteil hat, der die Regeln bricht oder
fügung sein sollte, müssen sie beim Lkw bleiben seine Fahrer dazu bringt, sie zu brechen – gleich-
und auf die Ladung aufpassen. gültig ob es sich um Kollegen aus Deutschland
Die Bezahlung ist oft schlecht. Das Thürin- oder den Nachbarländern handelt. Gemeinsam könnte
ger Verkehrsgewerbe fühlt sich überfordert, 8,50 Für Schnieders ist es nicht entscheidend, ob
Euro Mindestlohn pro Stunde zu bezahlen. sich die Fahrer in seiner KFG, bei Verdi oder man viel mehr
Selbst wenn jemand 200 Stunden pro Monat ar- anderswo organisieren. „Wichtig ist, dass sich
beitet, sind das nur 1700 Euro brutto. Die Spe- die Fahrer überhaupt organisieren“, betont er. Verbesserungen
sensätze sind seit Jahrzehnten dieselben, obwohl Tatsächlich scheint es dringend nötig, dass eine erreichen.
die Versorgung in jedem Jahr teurer wird. Und starke Vertretung die Missstände wieder und
wenn der Chef das Weihnachtsgeld oder die Prä- wieder anprangert, bis sie behoben werden. Das Martin Orthuber
mie streicht, nehmen das viele murrend hin, weil wird nicht von heute auf morgen gehen. Ebenso Redakteur TRUCKER
sie Angst um den Job haben oder nicht wissen, wichtig ist es, dass sich jeder einzelne Fahrer
wie sie sich wehren sollen. Und das alles, wäh- eben nicht alles gefallen lässt, sondern sich
rend die Arbeitsbelastung für Lkw-Fahrer im- wehrt, notfalls mithilfe einer Rechtsvertretung.
mer größer wird und die Anforderungen höher. Das kann schon kurzfristig helfen.
Der Straßengütertransport ist das Blut in
den Adern unserer Wirtschaft. Ohne Lkw läuft Stets eine gute Fahrt!
nichts, weder im Supermarkt, noch in der Pro-
duktion. Es ist höchste Zeit, dass die Leistung,
die Lkw-Fahrer für die Gesellschaft erbringen,
+++ Der TRUCKER als Digitalausgabe +++ Fotos +++ Filme +++ Mehr drin! +++