Page 19 - Nordkurier (+10.01.2017)
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Dienstag, 10. Januar 2017                                                Lokales                                                                      Seite 19




           Neubrandenburg plant Umbau des Kulturparks




           Von  Thomas Beigang

           Das liebste Kind der
           Neubrandenburger – die
           grüne Lunge der Stadt – soll
           attraktiver gemacht werden.
           Das nötige Geld für die neue
           Gestaltung des Kulturparks
           fehlt noch – die Anträge auf
           eine millionenschwere
           Förderung sind aber schon
           auf dem Weg. Sogar neue
           Zebrastreifen sind geplant.
           NEUBRANDENBURG. Ohne die
           Polen geht nichts. Nur mit
           der Unterstützung der Neu-
           brandenburger Partnerstadt
           Koszalin kann gelingen, was
           sich die Stadt schon seit ge-
           höriger Zeit auf ihre Fahnen
           geschrieben hat: Die neue
           Gestaltung des Eingangs-
           bereiches des Kulturparks
           an der Neustrelitzer Straße.
           Denn die Kosten für das ehr-
           geizige Projekt, die Rede ist
           von immerhin rund 1,7 Mil-
           lionen Euro, überfordern die
           finanziellen Möglichkeiten
           Neubrandenburgs. Deshalb
           hat die Viertorestadt mit
           den Koszalinern einen Deal
           geschlossen, von dem beide
           Seiten profitieren können.
           Die Polen wollen ihren „Park
           der pommerschen Her-
           zöge“ modernisieren, wie
           die Neubrandenburger den
           Kulturpark. Beides soll in  So in etwa könnte der Eingangsbereich in den Kulturpark am Stargarder Tor aussehen. Konkret umsetzen lassen sich die Pläne allerdings erst, wenn die
           grenzüberschreitender Zu-  Finanzquellen erschlossen sind.                                                                                            REPRO: TGP-LA
           sammenarbeit über die Büh-
           ne gehen, gemeinsam will  region Pomerania beantra-   nen. Pläne jedenfalls liegen  Innenstadt verbunden sein.  auf den Park und seine Ange-  Hoffnung von privaten In-
           man von den Erfahrungen  gen können.                  auf dem Tisch, auch wenn  Geplant ist ein völlig neuer  bote aufmerksam machen.  vestoren geplatzt, die auf
           des anderen zehren. Festge-  „Die Anträge sind ge-    Neubrandenburgs oberster  Eingang in das Gartendenk-  Zudem ist in einer späteren  der Bootsinsel Restaurants
           halten wurde das in einem  schrieben und raus“, sagte  Planer Frank Renner noch  mal, direkt in der Verlänge-  Bauphase die Neugestaltung  und eine Wasser-Taxi-Sta-
           Abkommen, das von Ober-    Frank Renner, Leiter des  auf die Bremse tritt: „Es  rung der Stargarder Straße  der Uferpromenade geplant,  tion einrichten wollten.
           bürgermeister Silvio Witt  Fachbereichs Stadtplanung,  können sich durchaus noch  in Richtung „grüne Lunge“.  in die auch die Bootsinsel  Allerdings waren die Vorga-
           und seinem Amtskollegen  Wirtschaft, Bauaufsicht und  Änderungen ergeben, alles  Ein neuer Zebrastreifen  einbezogen werden soll.  ben von Umwelt- und Natur-
           Piotr Jedlinski unterzeichnet  Kultur im Rathaus. Jetzt  ist abhängig von der Finan-  über den Ring soll direkt  Das Filetstück unter den  schutz derart streng, sodass
           wurde. Das war die entschei-  heiße es abwarten. Noch im  zierung und den Fördermit-  auf zwei Brücken führen, die  Immobilien am See werde  die ganze Sache den Bach
           dende Voraussetzung dafür,  vergangenen Jahr war man  teln“.                    dann von einem sogenann-   gerade einer „Neuorientie-  herunter ging.
           dass  Neubrandenburger und  allerdings  optimistisch,   Klappt alles, sollen künf-  ten Balkon schnurstracks  rung“ unterzogen, so Frank    
           Koszaliner für die Vorhaben  noch im Jahr 2017 mit den  tig der Kulturpark und der  in den Kulturpark führen.  Renner weiter. Noch im ver-  Kontakt zum Autor
           Fördermittel bei der Euro-  Arbeiten beginnen zu kön-  Tollensesee besser mit der  Infotafeln sollen schon hier  gangenen Jahr ist hier die  t.beigang@nordkurier.de

           Jeder im Verband will von Steuer profitieren



           Von  Eckhard Kruse           Die stellvertretende Bür-  Zu verdanken hat Berit  Euro. In Mölln sind es 1549
                                      germeisterin von Staven-   Neumann das Ganze wohl  Euro. Knorrendorf rechnet
           Bisher zahlte der          hagen, Berit Neumann,  ihrer Kollegin in Malchin. Ma-  mit 1878 Euro und Rosenow
           Wasserzweckverband         votierte in der Verbandsver-  nuela Rißer, Kämmerin und  mit 2955 Euro. In Neukalen
           Malchin Stavenhagen seine   sammlung als einzige gegen  Stadträtin, ist nämlich auch  sind es dann schon 5600
           Gewerbesteuer nur in der   den Vorschlag. Doch die  Vorsitzende des Rechnungs-  Euro. Am meisten kann sich
           Reuterstadt. Denn hier hat   anderen 19 Gemeinden be-  prüfungsausschusses beim  wohl der Malchiner Bürger-
           das Unternehmen seinen     ziehungsweise Städte waren  Zweckverband. Sie hatte  meister Axel Müller freuen.
           Sitz. Doch nun hatte die   sich einig. Neumann hatte  nach Angaben von Verbands-  Denn Malchin beschert die
           Malchiner Kämmerin eine    also keine Chance. Dabei  vorsteherin Inge Maischak  Idee seiner Kämmerin einen
           Idee, die in Stavenhagen gar   hätte sie das gern verhin-  vorgeschlagen, die Gewerbe-  Batzen von rund 23 000 Euro.   Berit Neumann
           nicht gut ankommt.         dert. Denn welche Kämme-   steuer aufzuteilen. Das kam  „Die Stadt Stavenhagen hat         FOTO: ECKHARD KURSE
                                      rin sieht schon gerne Geld  bei den Gemeinden und auch  ein bisschen mehr mit den
           STAVENHAGEN/MALCHIN.  Das  aus der Kasse verschwinden?  in den Städten Malchin und  Belastungen zu tun“, räumte
           findet man in Stavenhagen  Stavenhagen halte auch die  Neukalen gut an. Denn auch  Müller ein. Unfair findet er
           gar nicht lustig. Die Stadt  Infrastruktur für die Kläran-  sie kämpfen mit Haushaltslö-  die Gewerbesteuerverteilung
           steckt finanziell in argen  lage und das Hauptgebäude  chern und Konzepten, die die  dennoch nicht. Das Verfah-
           Schwierigkeiten. Das Mil-  vor, begründete sie. „Und wir  Finanzierung der Gemeinde-  ren sei nicht unüblich. „Das
           lionen-Loch aus Gewerbe-   haben den Gestank.“ Denn  arbeit absichern sollen.   ist auch bei anderen Verbän-
           steuerrückzahlungen    an  über das Jahr „duftete“ es   Die ganz großen Sprünge  den so“, bestätigte Willi Voß,
           einen namhaften Konzern  immer wieder in Stadt. Der  können die Gemeinden mit  Bürgermeister von Neukalen.
           ist immer noch nicht ganz  Zweckverband sucht auch  ihren Anteilen aber wohl       Für Petra Tertel, Geschäfts-
           geschlossen. Da gehen schon  fieberhaft, woher diese Ge-  nicht machen. Bredenfelde  führerin des Verbands, halten
           wieder Gewerbesteuerzah-   rüche kommen könnten.      bekommt gerade einmal 594  sich die Gewerbesteuern oh-
           lungen verloren.                                                                nehin in Grenzen. Es habe
              Dieses Mal ist es der Was-                                                   auch Jahre gegeben, in denen
           serzweckverband Malchin      Aufteilung der Gewerbesteuer                       gar keine Steuern gezahlt
           Stavenhagen. Die 20 Mit-                                                        wurden. „Wir fühlen uns als
           gliedsgemeinden aus den      So teilen sich die       Knorrendorf      1878,17  Unternehmen, das in Staven-
           Ämtern Malchin und Sta-      Verbandsgemeinden        Mölln           1548,88   hagen seinen Sitz hat“, sagte
           venhagen halten nämlich      die Gewerbesteuer.       Ritzerow        1222,64   sie. Nun habe die Verbands-
           die Hand auf. Sie wollen     Die Anteile werden nach   Rosenow       2954,45    versammlung entschieden,
           künftig auch ihren Anteil    der Einwohnerzahl        Zettemin         904,21   die Steuern anders zu ver-
           haben, wenn der Verband,      berechnet (in Euro).    Stavenhagen    16768,52   teilen. Andere Gemeinden
           an dem sie alle beteiligt sind,                       Malchin        23069,77   würden auch Infrastruktur
           Gewerbesteuer ausschüttet.   Bredenfelde      594,55  Basedow          2145,18  für den Verband vorhalten,
           73  000  Euro waren das im ver-  Briggow      944,47  Duckow           693,85   damit die Techniker zu den                           Manuela Rißer
           gangenen Jahr. Diese Summe   Grammentin      608,84   Faulenrost      1938,86   Wasserwerken kämen, so                                           FOTO: NK-ARCHIV
           muss nun fein säuberlich auf-  Gülzow        1365,94  Gielow         3466,22    Peter Dammann vom Zweck-
           geteilt werden – nach der An-  Ivenack       2894,62  Kummerow         1733,11  verband.
           wohnerzahl und dem Gewer-    Jürgenstorf     2232,42  Neukalen        5763,13                              Der Hauptsitz des Wasserzweckverbands in der
           besteuersatz der einzelnen    Kittendorf      780,82  Gesamt:      73508,62     Kontakt zum Autor          Schultetusstraße in Stavenhagen. Hier wird man nun die
           Gemeinden.                                                                      e.kruse@nordkurier.de      Gewerbesteuer aufteilen müssen.       FOTO: ECKHARD KRUSE


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