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CORONAKRISE



        Arbeiten in systemrelevanter Infrastruktur


        Zwischen neuer Normalität






        und Entsorgungssicherheit























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                                                                                 (v.l.n.r.) Sakir Erkin (Bio-Kompost-
                                                                                 werk), Beate Hein (Verwaltung),
                                                                                 Thorsten Winter (Hausmeister-
                                                                                 team), Bernd Bartscht (Schlacken-
                                                                                 aufbereitungsanlage), Andreas
                                                                                 Schmalenbach (Elektronische
                                                                                 Werkstatt), Rolf Keil (MVA-Schicht),
                                                                                 Sascha Höpfner (Mechanische
                                                                                 Werkstatt), Kai Becker (Sortier-
                                                                                 anlage), Günter Templin (Deponie)
                                                                                 und Carsten Fischer (Kontrolle-
                                                                                 Wertstoffhof).




          Im Zuge der Corona-Krise wird häufig von Helden und Heldinnen ge-  hende Energie wird als Strom und Fernwärme genutzt. Schon allein mit
        sprochen, wenn es um Menschen geht, die besonders relevante Berufe   Blick auf die Entsorgungssicherheit wurde alles darangesetzt, das Per-
        ausüben. Denn ohne diese Berufsgruppen würde unser System nicht   sonal und die Müllwerker vor Ort vor Ansteckung zu schützen: In einem
        funktionieren. Dabei haben die meisten sicher zu Recht das Pflegeper-  solchen Fall würden irgendwann die Mülltonnen nicht mehr geleert.
        sonal in Krankenhäusern und Altenheimen, das Personal an der Super-  „Das wäre nicht zuletzt aus hygienischen Gründen nicht auszudenken“,
        marktkasse oder vielleicht die Müllabfuhr im Kopf. Eher selten oder   so Peter Bollig. Aber auch in vielen anderen Bereichen, z.B. der Deponie,
        gar nicht wird an die dahinter liegende systemrelevante Infrastruktur   dem Bio-Kompostwerk und der Sortieranlage geht der Betrieb nahezu
        gedacht, denn auch diese muss funktionieren, damit Helden und Hel-  normal weiter. Damit dies möglich ist, musste sich Projektingenieurin
        dinnen agieren können.                                 Inke Titscher, Mitglied im Corona-Krisenstab, so einiges einfallen lassen:
                                                               „Wir haben die Bedingungen jedes Arbeitsplatzes noch einmal genau
          „Wir verstehen uns nicht als Helden. Aber der größte Teil unserer   unter die Lupe genommen und optimiert. Mehrmals täglich werden alle
        Belegschaft kann seinen Job nun mal nicht im Home-Office erledigen.   relevanten Kontaktflächen von einem Mitarbeiter mit unserem ‚Corona-
        Und: unsere Arbeit kann nicht liegen bleiben“, berichtet Peter Bollig, Ge-  Mobil‘, einem kleinen Elektroscooter, angefahren und desinfiziert. Ein
        schäftsführer am Asdonkshof. Hausmüll und Gewerbeabfälle werden im   Notfallszenario sieht sogar im Bedarfsfall das Waschen unserer Atem-
        Schichtbetrieb Tag und Nacht umweltschonend verbrannt, die entste-  schutzmasken vor. Not macht erfinderisch.“



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