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CORONAKRISE
Arbeiten in systemrelevanter Infrastruktur
Zwischen neuer Normalität
und Entsorgungssicherheit
Stellvertretend für 186 Mitarbeiter
(v.l.n.r.) Sakir Erkin (Bio-Kompost-
werk), Beate Hein (Verwaltung),
Thorsten Winter (Hausmeister-
team), Bernd Bartscht (Schlacken-
aufbereitungsanlage), Andreas
Schmalenbach (Elektronische
Werkstatt), Rolf Keil (MVA-Schicht),
Sascha Höpfner (Mechanische
Werkstatt), Kai Becker (Sortier-
anlage), Günter Templin (Deponie)
und Carsten Fischer (Kontrolle-
Wertstoffhof).
Im Zuge der Corona-Krise wird häufig von Helden und Heldinnen ge- hende Energie wird als Strom und Fernwärme genutzt. Schon allein mit
sprochen, wenn es um Menschen geht, die besonders relevante Berufe Blick auf die Entsorgungssicherheit wurde alles darangesetzt, das Per-
ausüben. Denn ohne diese Berufsgruppen würde unser System nicht sonal und die Müllwerker vor Ort vor Ansteckung zu schützen: In einem
funktionieren. Dabei haben die meisten sicher zu Recht das Pflegeper- solchen Fall würden irgendwann die Mülltonnen nicht mehr geleert.
sonal in Krankenhäusern und Altenheimen, das Personal an der Super- „Das wäre nicht zuletzt aus hygienischen Gründen nicht auszudenken“,
marktkasse oder vielleicht die Müllabfuhr im Kopf. Eher selten oder so Peter Bollig. Aber auch in vielen anderen Bereichen, z.B. der Deponie,
gar nicht wird an die dahinter liegende systemrelevante Infrastruktur dem Bio-Kompostwerk und der Sortieranlage geht der Betrieb nahezu
gedacht, denn auch diese muss funktionieren, damit Helden und Hel- normal weiter. Damit dies möglich ist, musste sich Projektingenieurin
dinnen agieren können. Inke Titscher, Mitglied im Corona-Krisenstab, so einiges einfallen lassen:
„Wir haben die Bedingungen jedes Arbeitsplatzes noch einmal genau
„Wir verstehen uns nicht als Helden. Aber der größte Teil unserer unter die Lupe genommen und optimiert. Mehrmals täglich werden alle
Belegschaft kann seinen Job nun mal nicht im Home-Office erledigen. relevanten Kontaktflächen von einem Mitarbeiter mit unserem ‚Corona-
Und: unsere Arbeit kann nicht liegen bleiben“, berichtet Peter Bollig, Ge- Mobil‘, einem kleinen Elektroscooter, angefahren und desinfiziert. Ein
schäftsführer am Asdonkshof. Hausmüll und Gewerbeabfälle werden im Notfallszenario sieht sogar im Bedarfsfall das Waschen unserer Atem-
Schichtbetrieb Tag und Nacht umweltschonend verbrannt, die entste- schutzmasken vor. Not macht erfinderisch.“
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