Page 17 - Leinen los!09/2025
P. 17

Mehrzweckschiffs-Trio komplett an der Werft
Der Bund hat der Werft Abeking & Rasmus- sen (A&R) in Lemwerder 2020 den Auftrag zum Bau von drei Mehrzweckschiffen erteilt. Deren vorausgerüsteten Kaskos wurden im Unterauftrag von der Western Baltija Ship- building im litauischen Klaipeda gefertigt und sind zur Endausrüstung nach und nach zur Werft an der Unterweser geschleppt wor- den. Den Anfang machte die spätere scHar- Hörn gefolgt von der mellum und nach der Ankunft des dritten Kaskos, der neuwerk, als Anhang des Schleppers GrossnorDsee (Bj. 1994) sind nun alle drei noch unfertigen Bauten zur finalen Ausrüstung bei A&R. Sie sollen die gleichnamigen im Dienst befindli- chen Mehrzweckschiffe ersetzen. Es ist vor- gesehen, dass die scHarHörn zum Jahres- ende 2025 an die Generaldirektion Wasser und Schifffahrt (WSV) des Bundes übergeben wird, die mellum soll im Spätsommer 2026 folgen und die neuwerk im Frühjahr 2027.
Die 105 m langen und 20 m breiten Neubau- ten werden mit Flüssiggas (LNG) betrieben und haben einen Pfahlzug von jeweils 145 t. Er ist deutlich stärker als der der Namensvor- gänger. So können sie auch größere Hava- risten in Schlepp nehmen. Der Landeplatz
für Hubschrauber ermöglicht eine schnelle und flexible Aufnahme von zusätzlichen Spe- zialkräften und Material. Die Schiffe verfügen über modernste Ausrüstung für die Öl- und Brandbekämpfung sowie die Versorgung von Verletzten. hjw
Ankunft der neuwerk an der Werft, im Hintergrund die Scharhörn MSC GerMany an den Hamburger Landungsbrücken getauft
Mit einem großen Spektakel rund um die Taufe des neuen Containerriesen auf den Namen MSC Germany buhlte die italieni- sche Großreederei Mediterranean Shipping Company (MSC) um die Gunst der Hambur- ger. Offiziell wollte die Reederei zeigen: „Wir gehören zu Hamburg“. Hintergrund ist der umstrittene Verkauf von 49,9 % der Anteile an dem größten Hafenlogistiker Hambur- ger Hafen und Logistik AG (HHLA) durch die Stadt, die jedoch mit 50,1 % minimal noch größter Anteilseigner geblieben ist. Taufpatin war dann auch folgerichtig Hamburgs Wirt- schaftssenatorin Melanie Leonhardt, die den Verkauf gemeinsam mit Finanzsenator An- dreas Dressel in geheimen Verhandlungen herbeigeführt hat.
Die MSC Germany ist in China auf der Werft Yangzijiang Shipbuilding gebaut worden. Das 366 m lange und 51 m breite Schiff hat
eine Stellplatzkapazität von 16 000 TEU. Der Dual-Fuel-Antrieb leistet 54 960 kW für eine Höchstgeschwindigkeit von 22 kn. hjw
Größtes Offshore-Installationsschiff einsatzbereit
Mit der Boreas, nach dem griechischen Gott der kalten Nordwinde benannt, hat die nie- derländische Reederei Van Oord das welt- weit größte und leistungsfähigste Off-
shore-Installationsschiff in Dienst gestellt. Es ist speziell für den Transport und die In- stallation von Fundamenten und Turbinen der nächsten Generation in den Offshore-
Windparks gebaut. Die Boreas ist 175 m lang und ist mit einem Kran ausgestattet, des- sen 155-m-Ausleger 3000 t heben kann. Mit diesem neuen Schiff sieht sich die Reede- rei auf die künftigen Größenordnungen in der Offshore-Windindustrie vorbereitet. Es kann Offshore-Windturbinen mit einer Leis- tung von mehr als 20 MW und einer Höhe vergleichbar mit dem Eiffelturm installieren. Der Neubau ist nicht nur der weltgrößte seiner Art, sondern laut Reederei auch das erste Schiff seines Typs, das mit Dual-Fuel- Methanol-Motoren ausgestattet ist. Darü- ber hinaus verfügt das Schiff über ein Bat- teriepaket mit mehr als 6000 kWh. hjw
Der Neubau während seiner Taufe vor der Hochhauskulisse von Rotterdam
Ankunft des Täuflings in Hamburg
Leinen los! 9/2025 17
Foto: Van Oord
Foto: HHM Foto: A&R


































































































   15   16   17   18   19