Page 20 - Leinen los! 11/2022
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NACHRICHTEN AUS DER SEEFAHRT
Box, wo bist du?
Hapag-Lloyd disponiert einen Container- park von rund 3 Mio. Boxen, und man kann sich vorstellen, wie schwierig es ist, her- auszufinden, wo sich die Container befin- den, etwa wenn sie an einem bestimm- ten Platz benötigt werden oder wenn ein Kunde wissen will, wo sich die Box mit sei- ner Ladung gerade aufhält. Das soll nun bald der Vergangenheit angehören, denn Hapag-Lloyd hat damit begonnen, alle Container mit Tracking-Geräten zu verse- hen, die in Echtzeit GPS-basierte Stand- ortdaten liefern. Und nicht nur das, sie messen auch die Temperatur und überwa- chen plötzlich auftretende Erschütterun- gen des Containers. So will die Linienree- derei, die Nummer fünf in der Weltrang-
Mit diesen eher unscheinbaren Geräten will Hapag-Lloyd bis Mitte 2023 alle Container ausgestattet haben
Neuer Gigant macht in Hamburg fest
Das neue Megamax-Containerschiff rei Evergreen hat zum ersten Mal im eveR alot der taiwanesischen Reede- Hamburger Hafen festgemacht. Die
Die EvEr alot, das derzeit größte Containerschiff der Welt, auf der Elbe kurz vor dem Hamburger Hafen
Deutsches Schiff von Piraten attackiert
liste, ihre Container rund um den Globus verfolgen und von ihnen Daten sammeln, um die Transparenz für sich selbst und die
Kunden zu erhöhen. Bis Mitte 2023 sollen alle Container mit den Tracking Devices ausgestattet sein. hjw
von der Werft Hudong-Zhonghua in Shanghai gebaute eveR alot ist derzeit das größte Containerschiff der Welt. Es verfügt über eine Stellplatzkapazi- tät von 24 004 TEU und knackt damit die magische Zahl von 24 000 TEU. Bei einer Länge von 400 m, einer Breite von 61,5 m und einem Tiefgang bis zu 17 m kann der Megacarrier zwölf TEU mehr an Bord nehmen als sein Vorgänger und Schwesterschiff eveR ace – und sol- che kleinen Unterschiede zählen heute schon etwas in der Containerwelt. Die eveR alot wird im Verkehr zwischen Asien und Nordeuropa eingesetzt und bedient dabei ostgehend nach Hamburg die Häfen Rotterdam, Colombo, Tanjung Pelepas, Kaohsiung, Qingdao, Shanghai, Ningbo, Taipeh und Yantian. hjw
Besatzung hatte sich rechtzeitig in die Zita- delle (Schutzraum) flüchten können und blieb daher unverletzt. hjw
Während sich die Sicherheitslage am Horn von Afrika soweit verbessert hat, dass der Status des Seegebiets als Piraterie-Hoch- sicherheitsgebiet (HRA) zum 1. Januar 2023 aufgehoben wird, bleibt es vor Westafrika trotz verstärkter Schutzmaßnahmen für die Schifffahrt weiter gefährlich. Das zeigte sich erst jüngst wieder, als der unter der Flagge von Antigua and Barbuda fahrende Mehrzweckfrachter MaRtina (8564 tdw) der deutschen Reederei Jens und Waller auf der Reede vor Conakry von Piraten über- fallen und ausgeraubt wurde. Drei mit AK- Gewehren und Macheten bewaffnete Pira-
Archivbild: US-Soldaten entern ein sogenanntes Piratenmutterschiff
ten enterten das Schiff, zwei weitere blieben wartend in ihrem Boot, raubten Wertsachen und verließen dann den Frachter wieder. Die
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Foto: US Navy
Foto: Hapag-Lloyd
Foto: HHM