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Hat der Bordhubschrauber ausgedient? Die Deutsche Marine setzt auf Saab UMS Skeldar V-200 Sea Falcon
Jana Neumann
Der Ukrainekrieg wird von Drohnen dominiert. Beide Seiten setzen unbemannte ferngesteuerte Luftfahr-
zeuge in großer Stückzahl ein. Waren im Frühjahr und Sommer 2022 noch über- wiegend modifizierte Spielzeugdroh- nen nützliche Hilfsmittel für die Ukrainer zur Nahbereichsaufklärung, entfalteten findige Bastler schnell ihr Potenzial. Als „fliegende Artillerie“ eingesetzte Droh- nen bekämpfen gehärtete und weiche Ziele mit meist improvisierten Abwurf- waffen, oder sie stürzen sich als Selbst- morddrohnen in ihren Gegner. Die erkennbaren Gewichtsklassen reichen längst vom Spielzeug bis zum modifi- zierten Marschflugkörper, hinzukommen Zweckbauten aus der Türkei auf ukrai- nischer Seite. Russland hingegen nutzt eigene oder im Iran beschaffte Systeme. Drohnen bieten den großen Vorteil
Statt Bordhubschrauber: Sea Falcon nach dem Start von einer Korvette auf Aufklärungsmission
geringer Beschaffungskosten und spa- ren überall dort Blut, wo die feindliche Abwehr mit Starr- oder Drehflüglern kur- zen Prozess machen würde. Sie liefern präzise Aufklärungsergebnisse, bewäh-
ren sich defensiv in der Verzögerung und Verteidigung – oder eben im Angriff. Nichts symbolisiert die „Zeitenwende“ besser als die leise vor sich hin surrenden Drohnen am Himmel.
Deutsche Marine
Saab und UMS entwickelten die UMS Skeldar V-200. Bei der Deutschen Marine fliegt das System als Sea Falcon. Das Mittel- strecken VTOL UAV wurde seit 2006 in Belgien und den Niederlanden, Indonesien, Kanada und Spanien eingeführt, bevor auch unsere Marine eine Beschaffung einleitete
Leinen los! 6/2023 17
Fotos: Jana Neumann