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NACHRICHTEN AUS DER SEEFAHRT
Der Nördliche Seeweg soll geschützt werden
Um Russlands viel propagierten Nördlichen Seeweg, das Prestigeprojekt von Machtha- ber Wladimir Putin, schützen zu können, hat die russische Marine unter dem Kommando des Befehlshabers der Nordflotte, Admiral Alexander Moiseyev, ein großangelegtes Manöver durchgeführt. Die offizielle Ankün- digung lautete gemäß der staatlichen Nach- richtenagentur Interfax: „Stabsübung zur Führung von Verteidigungskräften bei der Bewältigung von Krisensituationen in der Region des Arktischen Ozeans“. Und wei- ter hieß es: „Besonderes Augenmerk wird während der Übung auf die Gewährleistung der Sicherheit der maritimen Wirtschaftsak- tivitäten der Russischen Föderation und der maritimen Kommunikationswege, wie z.B. des Nördlichen Seewegs gelegt.“ An der Übung waren bis zu 1800 Personen, etwa
Unfälle in den Schleusen des NOK
Dass die Schleusenanlagen des Nord-Ost- see-Kanals (NOK) öfter durch Rammings von Schiffen Schaden erleiden, ist bekannt, dass aber zwei Schiffe der gleichen Reede- rei in der gleichen Schleuse derartige Unfälle verursachen, hat zumindest Seltenheits- wert oder ist sogar einmalig. Den Anfang machte die BBC emerald der Leeraner Ree- derei-Gruppe Briese. Das 2013 gebaute und 12 838 GT große Mehrzweckschiff beschä- digte beim Einlaufen in die Nordkammer einen Lotsensteg schwer. Am Schiff konn- ten im Bugbereich oberhalb der Wasser- linie Farbabschürfungen und Verformun- gen im Bereich mehrerer Streben festge- stellt werden. Nur wenige Stunden später stieß die 9618 GT große BBC camPana der gleichen Reederei ebenfalls beim Einlaufen
Meyer Werft hat eine Vision
Die Meyer Werft hat auf der Kreuzfahrt- messe Seatrade Cruise Global in Fort Lauderdale/Florida ihre Vision von einem
85 Einheiten mit Kampf- und Spezialausrüs- tung und bis zu 15 Kriegs- und Hilfsschiffe sowie 40 Flugzeuge beteiligt.
Der arktische Nördliche Seeweg oder die Nordostpassage gilt zwar als ein Presti- geprojekt des russischen Präsidenten ist aber trotz vielfältiger Anstrengun- gen bisher noch nicht so richtig zum Lau- fen gekommen. Durch die Erschließung ergiebiger Gasvorkommen in der Arktis wurde diese Route immerhin vermehrt von LNG-Tankern befahren und auch zu Testzwecken von einigen Containerschif- fen sowie konventionellen Trockenfrach- tern passiert, aber große Containerlinien- reedereien wie zum Beispiel Hapag-Lloyd, Maersk und CMA CGM haben ausdrück- lich erklärt, dass sie die Arktisroute aus Gründen des Umweltschutzes nicht nut-
gegen die Kaimauer der Schleusenkammer und riss dort einen Kantenschutz ab. Hierbei wurde nach Polizeiangaben die Betonschicht der Mauer zerstört. Personen kamen bei bei- den Unfällen nicht zu Schaden, aber beide
Eisbrecher rOssija in der Arktis im Einsatz
zen wollen trotz der erheblichen Zeiter- sparnis für ihre Fernostverkehre. Letztend- lich bleibt abzuwarten, wie sich der Klima- wandel auf die Eisverhältnisse in der Ark- tis auswirkt. hjw
Schiffe erhielten zunächst ein Weiterfahrver- bot. Die Ursachenermittlung übernahm die Wasserschutzpolizei Kiel. Der Schleusenbe- trieb konnte jedoch bei beiden Vorfällen auf- rechterhalten werden. hjw
Die Schleusen in Kiel-Holtenau wurden schon häufiger durch Schiffe beschädigt
Kreuzfahrtschiff der Zukunft präsentiert – und damit viele Besucher begeistert. Das Projekt „Reverse“ ist Angaben zufolge
äußerlich von einem Felsenpinguin inspi- riert. Es gilt damit als besonders aerody- namisch. So könnte ein Kreuzfahrtschiff im Jahr 2100 aussehen. Reverse zeigt sich mit einer geschlossenen Glasfassade und Urban Gardening sowie Drohnen-Lande- plätzen. Zentrale öffentliche Bereiche bilden den Mittelpunkt im Inneren des Schiffes. Mit einer von der Außenhülle losgelösten Kabinenstruktur sind laut Werft modulare Herstellungsmethoden möglich. Das Energiekonzept an Bord setzt auf Innovation, etwa die Nutzung von Wellenenergie durch horizontale Flü- gel am Rumpf, Solar- und Brennstoffzel- len sowie Windenergie. hjw
Ein Schiff aus dem Projekt Reverse könnte ab etwa 2100 auf den Meeren aufkreuzen
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Foto: Meyer Werft
Foto: Maschmann
Foto: SCF


































































































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