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Deutsche Marine
Die Marine marschiert
Michael Winter/mfa
In diesem Jahr fand der 107. internatio- nale 4Daagse, der legendäre Nimwe- gen-Marsch, statt. Über 45 000 Teilneh-
mende aus über 80 Nationen, darunter mehr als 6000 Soldatinnen und Solda- ten aus 20 Nationen marschierten an vier Tagen auf unterschiedlichen Rou- ten rund um Nimwegen (niederländisch: Nijmegen). Soldatinnen und Soldaten in Formation hatten dabei jeden Tag mit 10 kg Gepäck eine Distanz von 40 km zurückzulegen.
Seit vielen Jahren stellt die Delegation der Bundeswehr auch eine Marsch- gruppe Marine. In diesem Jahr war die Gruppe aus Bordfahrern, Marinefliegern sowie aus Personal von Stäben und Schu- len der Marine querschnittlich zusam- mengesetzt. Als Besonderheit war die Verpflegungsgruppe des Seebataillons für das „Backen und Banken“ der gesam- ten Bundeswehr-Delegation verantwort- lich – gerade an langen Marschtagen ist das Essen ein wesentlicher Höhepunkt. Die Interessierten für die Marschgruppe hatten sich Anfang des Jahres für die Teilnahme beworben. Voraussetzung ist
Die Marschgruppe, frisch ausgezeichnet mit dem Vierdaagsekruis
Hauptbootsmann Daniel B. überrascht die bei großer Hitze Marschierenden mit einem erfrischenden Eis
der Nachweis von mindestens 200 km Marschvorbereitung. Da in der Marine nicht sonderlich viel marschiert wird, wurde dafür die Gruppe zuerst an der Marineunteroffizierschule Plön zusam- mengezogen. 100 km wurden dort in vier Tagen marschiert, weitere 100 Marsch- kilometer mussten individuell erbracht
werden. Anschließend folgten für alle deutschen Teilnehmenden zwei Vorbe- reitungsmärsche Ende April in Gifhorn und fünf Wochen darauf in Bern in der Schweiz. Bevor es auf den 66. Schweize- rischen Zweitagemarsch mit seinen 2 mal 40 km ging, kam die Marine-Marsch- gruppe für ein Ständchen zusammen, hatte doch Flottillenadmiral a.D. Rai- ner Endres, der von 2012 bis 2019 der Marschgruppe Marine als Repräsen- tant der TSK Marine vorstand, Geburts- tag. Mit viel Einzeltraining in der Gruppe ging es mit 5086 km und dem Abschmel- zen der Marschgruppe von 32 auf 18 Teil- nehmer zum zweiten Mal nach Gifhorn. Jetzt begann mit der direkten Vorberei- tungswoche für Nimwegen die „heiße Phase“. Mittendrin wurde noch am „Gif- horn-Tag“ teilgenommen, dabei stellte die Verpflegungsgruppe des Seebatail- lons viele hundert Portionen Erbsenein- topf für die Besucher her.
Nun stand die Marschgruppe bereit für den 4Daagse. Als Losung gab der Marschgruppenführer Kapitänleutnant Michael Winter aus: 1. Jeder wird ins Ziel gelangen, die Marschgruppe wird gemeinsam ins Ziel einlaufen und 2. Die Deutsche Marine repräsentieren, dabei
darf 3. Trotz aller Herausforderungen Spaß und Freude nicht untergehen. Wie dies gemeint war, sollte sich am zweiten Marschtag, einem Regentag, zeigen. Die Gruppe veränderte ihren Schlacht- ruf von „Wir-sind-Marine“ auf „Unser Ele- ment: Wasser – wir sind nicht: nass!“ Ihren Dank gegenüber dem Unterstützungs- personal auf den Rastplätzen drückte die Marschgruppe mit einem maritimen dreifachen „Bravo Zulu“ aus. An der Spitze der Marschgruppe wehte neben der Truppenfahne auch der Wimpel des DMB, am Ende der Formation wurde ein großer Wimpel mit Anker und mit allen Mützenbändern der beteiligten Einhei- ten mitgeführt. Beim Ausmarsch aus dem Kamp Heumensoord vor Sonnenaufgang erfolgte vor dem Kommandeur des Lan- deskommandos Nordrhein-Westfalen, Brigadegeneral Hans-Dieter Müller, die Ehrerweisung mit der Batteriepfeife wie auch an vorgegebenen Defilierpunkten oder im Zieleinmarsch vor der VIP-Loge. Insgesamt hat die Marschgruppe Marine über 13 000 km marschiert. Als Teil der Bundeswehr-Delegation repräsentierte die Gruppe mit ihrem Flaggenstock die Marine vor vielen tausend Zuschauern in der Schweiz und den Niederlanden. 7
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Ohne Versorgung kein Marschieren: die Verpflegungsgruppe des Seebataillons
Foto: Winter Foto: Gahl Foto: Gahl

