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Sandy Coast 25
Trinationale Übung vor der niederländischen Küste
Eckhard-Herbert Arndt
Kritische Infrastruktur: Mit dieser Formulierung können seit dem russischen Überfall auf die souveräne Ukra- ine im Februar 2022 immer mehr Menschen in Europa etwas anfangen. See- und Binnenhäfen, Stromleitun- gen und Kanäle gehören ebenso dazu wie Offshore-Windparks und deren Umspannwerke, Seekabel und noch einiges mehr. Diese Einrichtungen optimal gegen Sabotage und andere zerstörerische Umtriebe zu schützen, spielt innerhalb der NATO eine zunehmende Bedeutung.
So fand zwischen dem 18. und 29. August im Bereich der zu den Niederlanden gehörenden westfriesi- schen Nordseeinseln Terschelling, Vlie- land und Schiermonnikoog die maritime Großübung Sandy Coast statt. Dieses Manöver wird seit wenigen Jahren im Kern getragen durch die Marinen der NATO-Mitglieder und Benelux-Nach- barstaaten Belgien und Niederlande. Es findet im jährlichen Wechsel statt. Im Zeitraum mit einer ungeraden Jah- reszahl liegt der Staffelstab bei den Nie- derländern, bei geraden Jahren haben die Belgier das Sagen. Zur Tradition der Großübung gehört auch, dass gerne weitere NATO-Mitglieder eingeladen werden.
In diesem Jahr wirkte Estland als Drit- ter im Bunde bei Sandy Coast mit, und zwar mit einem Taucherteam sowie mit Kampfmittelbeseitigungs-Experten. Zudem wird bei dieser Übung, deren Bedeutung durch den russischen Über-
Mission accomplished: Ein niederländischer Marinetaucher zeigt „klar“
Navy News
fall auf die Ukraine einen kräftigen Schub erfahren hat, auch der Ständige Minen- abwehrverband 1 der NATO (Standing NATO Mine Countermeasures Group 1/
SNMCMG 1) regelmäßig eingespleißt. Bei Sandy Coast geht es vor allem darum, die Zusammenarbeit zwischen den Seestreitkräften der verschiede-
Wachsamkeit im Küstenvorfeld: niederländischer Minenjäger auf Patrouillenfahrt
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Fotos: Niederländische Marine

