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NACHRICHTEN AUS DER SEEFAHRT
Weniger Seegüter umgeschlagen
In den deutschen Seehäfen sind im ver- gangenen Jahr 279,1 Mio. t Güter über die
Kaikanten gegangen. Das ist im Vergleich zum Vorjahr ein Rückgang um 3,2 %. Der
Import nahm um 1,5 % ab, deutlich stärker noch fiel das Minus von 7 % im Export aus. Der wichtige Containerumschlag sank um 6,3 % auf 13,9 Mio. TEU.
Der bedeutendste deutsche Seehafen Hamburg fiel im Vergleich mit dem Vor- jahresergebnis um 7,2 % auf 103,4 Mio. t, mit deutlichem Abstand gefolgt von Bre- merhaven um 8,7 % auf 42,8 Mio. t, Ros- tock um 3,2 % auf 21,3 Mio. t und Lübeck um 6,9 % auf 16,4 Mio. t. Einzig Wilhelms- haven konnte ein Plus verzeichnen, um 7,6 % auf 31,8 Mio. t.
Wichtigste Länder beim Güterumschlag waren Schweden mit 24,4 Mio. t, gefolgt von Norwegen mit 22,7 Mio. t, den USA mit 22 Mio. t und der VR China mit 20,9 Mio. t. Russland, 2021 noch wichtigs- tes Land, rangierte 2022 mit 13,4 Mio. t nur noch auf Rang 7, wobei 93,4 % des Umschlags auf Importe entfielen. hjw
Ein Ro/Ro-Schiff unter Segeln wird als Weltneuheit Aufsehen erregen
Der Umschlag von konventionellem Stückgut ist auch heute noch oft schwere Handarbeit
Neues Schiffs-Windprojekt
Auf der türkischen Werft RMK Marine hat der Bau des innovativen Schiffes neOLiner für die französische Reederei Neoline Armateur begonnen – eines Ro/Ro-Schiffes – das sicherlich nach sei- ner Infahrtsetzung viel Aufmerksamkeit auch über die Fachwelt hinaus auf sich ziehen wird. Es wird das erste Schiff sein, das mit einem von dem französischen Schiffbauer Chantiers de l‘ Atlantique zugelieferten SolidSail-Takelungssys- tem mit 3000 m2 an zwei Masten aus- gestattet ist. Eingesetzt werden soll der 136 m lange Neubau mit einer Kapazi- tät von 1200 laufenden Spurmetern vor- wiegend für den Autotransport zwischen Saint-Nazaire, Saint-Pierre-et-Miquelon,
Baltimore und Halifax. Zu den ersten Voraus-Kunden des neuen Schiffes gehört zum Beispiel die französische Renault-Gruppe. hjw
Immer mehr umweltfreundliche Containerschiffe
Unter den Bestellungen der Reedereien wächst die Anzahl der umweltfreundliche- ren Containerschiffe deutlich. Aktuell hat sie erstmals die Marke von 40 % geknackt. Gerade in den vergangenen Monaten haben sich immer mehr Reedereien gegen Schweröl entschieden und sich alternativen Antriebskonzepten zugewandt. Die Zahl der bestellten Neubauten mit LNG-Dual-Fuel- Antrieb war nach Angaben des Branchen- dienstes Alphaliner Anfang März auf 198 Ein- heiten mit einer Stellplatzkapazität von ins- gesamt 2,31 Mio. TEU gestiegen. Das waren rund 30 % des gesamten Auftragsbestands. Gut zwölf Monate zuvor waren es erst 25 %.
18 Leinen los! 5/2023
Unter den alternativen Antriebsformen gewinnt Methanol als künftiger Brennstoff mehr und mehr an Bedeutung. Die däni- sche Maersk-Line ist in dieser Hinsicht mit der Bestellung eines ersten Neubaus mit
Methanolantrieb Vorreiter. Andere Reede- reien folgen mit Vehemenz nach. Auch der Neubau uthörn des Alfred-Wegener-Insti- tuts (AWI) in Bremerhaven wird vorwiegend mit Methanol als Kraftstoff fahren. hjw
So könnte der Maersk-Neubau mit Methanolantrieb aussehen
Foto: Maersk
Foto: Neoline
Foto: HHLA/M. Ihle


































































































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