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Fazit
Der deutschen Schiffbauindustrie sei es in den vergangenen Jahren trotz här- tester internationaler Konkurrenz gelun- gen, wesentliche Fähigkeiten zu erhal- ten und weiterzuentwickeln, lobte der VSM seine Mitglieder. Im zivilen Bereich sei dies entscheidend durch die Fokus- sierung auf High-End-Märkte, insbeson- dere Kreuzfahrtschiffe und Superyachten, geglückt, während die Marineschiffbau- kapazitäten allerdings nur durch erfolgrei- che Vermarktung im befreundeten Aus- land gesichert werden konnten. Insgesamt müsse die deutsche Politik Resilienzfragen stärker in den Fokus nehmen. Ohne Zweifel sei klar, dass die vorhandenen Kapazitäten nicht ausreichten, um die maritime Souverä- nität Deutschlands zu sichern. Beson- ders wichtig sei dabei, in Forschung, Entwicklung und Innovation nicht nach- zulassen. Ebenso müssen die Beschaf- fungsverfahren der öffentlichen Auf- traggeber – zivil wie militärisch – zielfo- kussiert entschlackt und beschleunigt werden, so die Forderung des VSM. „Wir brauchen wieder verstärkten Fokus auf die beste technische Lösung, statt maximale Prüfsicherheit.“ (. . .) „Gemeinsam mit unseren europäischen Partnern müssen wir eine effektive Stra- tegie auf den Weg bringen, die es der Schiffbauindustrie ermöglicht, zu inves-
DMaritimer Koordinator ernannt
Die Konkurrenzsituation im internationalen Schiffbau – ein Vergleich
tieren und einen deutlichen Kapazitäts- ausbau auf den Weg zu bringen. Nur so können die europäischen Bedarfe durch eigene Fähigkeiten gedeckt werden – in
der Marine, in der nachhaltigen Energie- versorgung Offshore und für einen signi- fikanten Teil der wasserseitigen Binnen- verkehre.“ 7
Mensch.Schifffahrt.Meer.
erHamburgerCDU-PolitikerChris- Die exportorientierte Wirtschaft sei
toph Ploß ist zum neuen Koordina- mehr denn je auf reibungslos funktio- tor der Bundesregierung für Maritime nierende Wertschöpfungs- und Liefer-
Wirtschaft und Tourismus ernannt wor- den. Christoph Ploß ist seit 2017 Mitglied des Deutschen Bundestages. Er ist Vor- sitzender der Hamburger CDU-Landes- gruppe und zudem seit 2018 Mitglied im Verkehrs- und Europaausschuss. Als Obmann der CDU/CSU-Bundestags- fraktion im Verkehrsausschuss setze er sich „seit Jahren ein für schnellere Pla- nungs- und Genehmigungsverfahren bei Infrastrukturprojekten, mehr Investitio- nen in das Autobahn- und Schienennetz sowieeinedauerhafttragfähigeFinan- zierung für den Hafen- und Schifffahrts- standort Deutschland“, heißt es in einer Mitteilung.
ketten und auf eine moderne, leistungs- fähige maritime Infrastruktur angewie- sen, so Ploß. Umso wichtiger sei es, dass die neue Bundesregierung die mari- time Wirtschaft in Deutschland stärkt und der Sanierungsstau in den Häfen abgebaut wird. „Hafenpolitik wird mit der neuen Bundesregierung auch eine nationale Aufgabe werden! Darüber hinaus wird die neue Bundesregierung den Schifffahrts- und Reedereistand- ort Deutschland politisch stärken, bei- spielsweise durch eine international wettbewerbsfähige Tonnagesteuer“, bekräftigt der neue Maritime Koordi- nator. hjw
Vor der Bundestagswahl begleitete Ploß den späteren Bundeskanzler Friedrich Merz bei dessen Hamburg-Besuch
Leinen los! 7-8/2025 23
Foto: CDU
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