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Hochseeschlepper Rügen im ersten Einsatz Matthias Faermann
Am 12. Juni ist der Hochseeschlepper rüGen der Deutschen Marine in Wil- helmshaven zu seiner ersten Einsatzfahrt ausgelaufen. Die rüGen beteiligt sich vor- aussichtlich sechs Monate an den NATO- Aktivitäten im Seegebiet der Ägäis zwi- schen Griechenland und der Türkei. Dort unterstützen die NATO-Kräfte, die der Standing Nato Maritime Group 2 (SNMG 2) angehören, mittels Seeraumüberwachung und dem Austausch von Lageinformatio- nen die jeweiligen Küstenwachen sowie die europäische Grenzagentur FRONTEX bei ihrem Einsatz gegen illegale Schleuser und deren Netzwerke.
Das Schiff, das 2003 in Norwegen gebaut wurde, ist 2023 von der Bundeswehr auf
dem Gebrauchtmarkt erworben worden, die Indienststellung fand am 23. August 2023 statt. Anschließend erfolgte ein umfassender Umbau, um die militäri- schen Erfordernisse zu erfüllen. Dabei wurden zahlreiche Anpassungen auf der Brücke, im Funkraum, in den Kabinen, im Lazarett, in der Kombüse sowie in den Aufenthaltsräumen vorgenommen. Die rüGen ist ein moderner Hochsee- bzw. Bergungsschlepper, mit fortschrittlichen Zugsystemen und Schleppausrüstungen, und ist in der Lage, mit einem Pfahlzug von 179 t unter Volllast Schiffe bis zu 21 000 t in Seegebieten außerhalb der Küstengewässer bis zum sicheren Hafen zu schleppen. Das 80 m lange Schiff ver-
fügt über ein Arbeitsboot, zwei Hoch- leistungs-Feuerlöschmonitore und bie- tet zudem die Möglichkeit, zusätzliches Personal einzuschiffen.
Für diesen Einsatz fährt das zivil besetzte Schiff mit einer Besatzungsstärke von fast 30 Personen. Neben der Stammbesat- zung, die jeweils über einen Reservisten- status verfügt, wird der Hochseeschlep- per im Einsatzgebiet mit einem militäri- schen Stab und jeweils einem türkischen und griechischen Verbindungsoffizier ergänzt. „Für die meisten Besatzungs- mitglieder wird dieses Seevorhaben die erste Einsatzerfahrung bedeuten und die Besatzung ist hoch motiviert“, so Kapitän Lutz Lücken vor dem Auslaufen. 7
Deutsche Marine
Leinen los! 7-8/2025 9
Foto: Bundeswehr