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Geschichte
Kommandantengruppe v.l.: Unterleutnante Werner Kluck, Klaus Junghans, Klaus Voigtländer, Joachim Weiß am Strand von Heringsdorf 1953
Nachrichten, Artillerie sowie die Gruppe U-Jagd, Torpedo und Sperr. Verzich- tet wurde auf die Ausbildung von Ing.- Offizieren. Zum Lehrpersonal gehörten 15 Offiziere, ebenso viele Unteroffiziere als Kabinettsleiter sowie Assistentinnen in Zivil. Gut in Erinnerung geblieben ist Israel die Chemie-Assistentin, „Miss Elektrola“ genannt. Mit der russischen Bibliotheka- rin barg Israel Bücher aus den Trümmern ehemals deutscher Kasernen und Häu- ser. Die Literatur wurde inventarisiert und Bestandteil der Schulbibliothek.
Zu den Lehrfächern der Kommandanten- gruppe gehörten: Schiffsführung, Taktik Seestreitkräfte, Geschichte Seekriegs- kunst, Geographie Seeschauplätze, Artil- lerie, Torpedo- und Minenwaffe, Minen- räumtechnik, Beobachtungs- und Nach- richtenmittel. Zuvor mussten alle 13 Grund- lagenfächer absolvieren, u.a. Mathematik, Physik und Chemie. Für die Waffen-Aus- bildung standen Geschütze der Kalibern
Kaliningrad-Absolvent Leutnant zur See Ulrich Israel in Litewka-Uniform, August 1954
37, 85 und 100 mm, Torpedos (Dampf, Elektro), Grund- und Ankertauminen bereit. Obligatorisch waren Gerätetur- nen, Leichtathletik, Fuß- und Volleyball. In Boxkämpfen mit sowjetischen Mari- nesoldaten steckten die Deutschen viel Prügel ein. Ihre Gegner engagierten heimlich Profis. Die Absurdität verord- neter Geheimhaltung offenbarte sich in einem Fußballspiel, als der gefoulte Tor-
Der „Seekriegslehrgang" ist bestanden, Urkunde vom 31. Juli 1954
26 Leinen los! 3/2023
Foto: Sammlung Ulrich Israel Foto: Ulrich Israel
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