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Mensch.Schifffahrt.Meer.
Führungswechsel am GEOMAR
Bald an der Spitze von GEOMAR: Dr. Katja Matthes
Das Kuratorium des GEOMAR Helmholtz-Zentrums für Ozean- forschung Kiel bestellte die Meteoro-
login Dr. Katja Matthes (44) einstimmig zur neuen Wissenschaftlichen Direktorin des GEOMAR. Sie tritt zum 1. Oktober die Nachfolge von Peter Herzig an, der nach 16 erfolgreichen Jahren in den Ru- hestand geht.
Matthes kam 2012 als Professorin für Meteorologie an die Kieler Einrichtung. Die gebürtige Berlinerin studierte an der Freien Universität Berlin Meteorologie und war im Anschluss an ihre Promotion mehrere Jahre am renommierten Natio- nal Center for Atmospheric Research in Boulder/Colorado tätig. Im nächsten Schritt leitete sie eine Helmholtz-Hoch- schul-Nachwuchsgruppe am Helmholtz- Zentrum Potsdam, Deutsches Geofor- schungszentrum. 2011 wurde Matthes auf eine W2-Professur für „Atmosphä- ren-Hydrosphären Systeme“ an der Frei- en Universität Berlin berufen. 2012 folgte
sie dann dem Ruf auf eine W3-Professur für Meteorologie am GEOMAR und der Christian-Albrechts-Universität zu Kiel. Seit 2018 leitet sie den Forschungsbe- reich Ozeanzirkulation und Klimadynamik am GEOMAR. Sie ist Expertin auf dem Gebiet von Klimavariabilität und Klima- veränderungen, insbesondere dem Ein- fluss der Sonne auf das Klima.
Professor Peter Herzig übergibt den Staf- felstab an die von ihm sehr geschätz- te Kollegin offiziell am 1. Oktober und wünscht Matthes für die kommenden Jahre viel Kraft, gutes Geschick und ei- nen positiven Spirit bei der Führung des Hauses.
„Ich freue mich auf die Herausforderung, auch zukünftig am GEOMAR eine exzel- lente Forschungsumgebung auf interna- tionalem Spitzenniveau zu ermöglichen, um mit unserer Ozeanforschung zu nach- haltigen Lösungen für die drängenden Zukunftsfragen beizutragen“, betont Pro- fessorin Matthes. GEOMAR/ws
Deutschland tritt „Global Ocean Alliance“ für Meeresnaturschutz bei
Deutschland ist Anfang Mai der Mee- res-Vorreiter-Allianz „Global Ocean Alliance“ beigetreten. Diese internatio-
nale Initiative unterstützt ambitionierte Schutzmaßnahmen für Meere und Ozea- ne. Zentrale Forderung ist der Schutz von mindestens 30 % der weltweiten Meere und Ozeane bis zum Jahr 2030. Bundesumweltministerin Svenja Schulze unterstreicht: „Die Ozeane brauchen un- seren Schutz. Das kann besser gelingen, wenn wir mindestens 30 % der globalen Ozeane unter Naturschutz stellen. Denn so lassen sich die negativen Auswirkun- gen menschlicher Aktivitäten verringern, die Fischbestände besser erhalten und die Widerstandsfähigkeit der Meere ge- gen den Klimawandel erhöhen. Klar ist aber auch: Wir brauchen neben Schutz- gebieten eine nachhaltige Nutzung auf allen Meeren.“
Die Global Ocean Alliance tritt für eine Kombination aus Schutz und nachhal- tiger Bewirtschaftung der Meere und Ozeane ein. Deutschland gehört da- mit zu den Ländern, die das Ziel einer globalen Unterschutzstellung von 30 % der Meeresfläche bis 2030 aktiv voran-
treiben. Neben dem Gründungsmit- glied Großbritannien sind Finnland und Belgien, Belize, Costa Rica, Kenia, Ga- bun, Nigeria, Palau, Portugal, die Sey- chellen, Schweden und Vanuatu bereits Mitglieder der Allianz. Die Allianz hat sich zum Ziel gesetzt, die Meeresgebie- te der hohen See ebenfalls in das globa- le 30-%-Meeresziel einzubeziehen, also nicht nur die Küstengewässer.
Die „Global Ocean Alliance“ bringt ih- re Anliegen auch in die Verhandlungen über einen neuen globalen Rahmen für
die biologische Vielfalt mit Zielen für die Zeit nach 2020 unter dem Übereinkom- men über die biologische Vielfalt (CBD) ein. Seit 2018 gibt es Verhandlungen für ein international rechtsverbindliches Ins- trument zum Schutz der Biodiversität auf der hohen See, kurz BBNJ (Biodiversity Beyond National Jurisdiction), unter Fe- derführung des Auswärtigen Amtes. Das Abkommen wird unter dem Seerechts- übereinkommen der Vereinten Nationen (UNCLOS) angesiedelt sein.
BMU/Regine Zylka/rb
20 Leinen los! 7-8/2020
Eine Meeresschildkröte ver- fängt sich in einer Plastiktüte
Foto: Adobe Stock
Foto: GEOMAR/Jan Steffen


































































































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