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Aufruf zum Schutz des Schweinswals
Zum Schutz des Ostsee-Schweins- wals hat der Internationale Rat für Meeresforschung (ICES) richtungswei-
sende Empfehlungen veröffentlicht und die Europäische Kommission dazu aufge- rufen, Notfallmaßnahmen für geschütz- te Meeressäuger zu erlassen.
gelmäßig in Stellnetzen umkommen. Der Schweinswal der zentralen Ostsee ist vom Aussterben bedroht, diese Population be- steht nur noch aus wenigen Hundert Tie- ren und ist streng geschützt. Der Tod von nur einem Weibchen kann bereits die Zu- kunft der gesamten Population gefährden.
der EU-Kommission konkrete Forde- rungen zur Regulierung der Fischerei im Sinne des Meeressäugerschutzes vorgelegt. Auf dieser Basis raten die ICES-Wissenschaftler in ihrer aktuellen Empfehlung unter anderem die zeitli- che und räumliche Einschränkung der Stellnetzfischerei in bestimmten Ge- bieten der deutschen, polnischen und schwedischen Ostsee, den Einsatz von Pingern, also Vergrämungsgeräten, so- wie eine bessere Dokumentation des Beifangs. Diese und weitere Maßnah- men müssten über längere Zeiträume implementiert werden.
Auch WDC und der Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) fordern die EU und das Bundesminis- terium für Fischerei auf, den Tod von Schweinswalen als Beifang in Fischer- netzen zu stoppen. „Die EU-Mitglied- staaten vernachlässigen ihre gesetzli- che Pflicht, wenn sie den Beifang von Meeressäugern nicht verhindern“, so Bettina Taylor vom BUND-Meeresschutz- büro.
BUND/H. Ohrt
Mensch.Schifffahrt.Meer.
Nur noch ca. 450 Schweinswale leben heute in der Ostsee. Der Ostsee- schweinswal wird demzufolge auf der internationalen „Roten Liste“ als vom Aussterben bedrohte Population geführt
Stellnetzfischerei ist eine häufige Fang- methode in der Ostsee, die gleichzeitig eine hohe Gefährdung für Schweinswale darstellt, die als sogenannter Beifang re-
IMMH: Verdienter Erfolg
Das Internationale Maritime Muse- um Hamburg (IMMH) ist das be- liebteste Museum der Elbmetropole.
Das zeigt das Ergebnis einer Umfrage des Verbraucherportals „testberichte“, mit der 27 Museen in Hamburg bewer- tet worden sind, in ganz Deutschland wa- ren es 450. Das IMMH erreichte dabei 4,6 von möglichen 5 Sternen. Damit beleg- te es in Hamburg den ersten Platz, ge- folgt vom Museumsschiff cap saN dieGo. „Ich bin sehr stolz auf unser ganzes Team und freue mich, dass damit unser Einsatz und vor allem die Vision, die mein Vater mit seiner einmaligen maritimen Samm- lung sowie mit der Gründung dieses, sei- nes, Museums verbunden hat, so einmal mehr gewürdigt wird“, betont Museums- vorstand Peter Tamm jr.
Die weltweit größte maritime Privat- sammlung des Mäzens Peter Tamm sen., die das Internationale Maritime Muse- um Hamburg präsentiert, umfasst rund
Die Organisation Whale and Dolphin Conservation (WDC) hatte bereits im vergangenen Jahr in einer Koalition von 22 Umweltschutzorganisationen
1.000 große und 50.000 Miniaturmo- delle, 5.000 Gemälde, Grafiken, Aqua- relle sowie zahlreiche weitere wertvol- le, teils einzigartige Exponate. Auf neun Ausstellungs-Decks im historischen Kai- speicher B ist eine Expedition nicht nur durch 3.000 Jahre Marine-, sondern Welt-
geschichte zu erleben. Tägliche Führun- gen mit unterschiedlichen Themen, Son- derausstellungen, Familienveranstal- tungen und ein Schiffsführungssimula- tor machen das Internationale Maritime Museum zum Ziel von jährlich mehr als 150.000 Besuchern aus aller Welt. hjw
Leinen los! 7-8/2020 21
Foto: IMHH
Foto: Adobe Stock


































































































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