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Deutsche Marine
Laser-Waffen als Drohnen-Killer Rheinmetall wird auch zum maritimen Systemhaus
Eckhard-Herbert Arndt
Nach umfangreichen Bordtests auf der Fregatte SachSen wird das mobile Versuchsgerät jetzt in der landge-
stützten Luftabwehr geprüft. Aus welchen zusätzlichen Komponenten setzt sich die künftige Bewaffnung von DKriegsschiffen über die bereits bekannten und bewährten Waffensysteme hinaus zusammen?
ie Deutsche Marine hatte seit Som-
mer 2022 intensiv den Einsatz von Laser-Bewaffnung auf der Fregatte sacH- sen mit dem Ziel getestet, die technischen Rahmenbedingungen für eine zusätzliche, bordgestützte Abwehrmöglichkeit von einzelnen Drohnen, ganzen Drohnen- schwärmen, aber auch von Flugkörpern sowie Schnellbooten zu den Bestandsef- fektoren auszuloten.
Präziser Lichtstrahl vernichtet erfolgreich Drohne
Bei dem zukunftsweisenden Rüstungsvor- haben mit dem sogenannten Laserwaf- fen-Demonstrator (LWD) als technischem Herzstück kooperierte die Marine mit zwei führenden Unternehmen der deutschen Rüstungsindustrie, nämlich der börsen- notierten Firma Rheinmetall sowie der Firma MBDA Deutschland. Diese beiden Unternehmen arbeiten ihrerseits bereits seit 2019 an der Entwicklung von Laserwaf- fen zusammen. Als „Arbeitsgemeinschaft“ (ARGE) brachten sie sich in den zukunfts- weisenden Truppenversuch auf See ein. An den vom Sommer 2022 bis ins Jahr 2023 durchgeführten Tests waren zudem das Bundesamt für Ausrüstung, Informa- tionstechnik und Nutzung der Bundes- wehr (BAAINBw) in Koblenz sowie die Wehrtechnische Dienststelle 71 (WTD) in Eckernförde beteiligt. Über 100 Schussvor- gänge wurden im mehrmonatigen Test- verlauf umgesetzt, wobei es auch gelang, Drohnen auszuschalten.
Überschall-Flugkörper könnten bekämpft werden
Der mobil einsetzbare, auf der sacHsen genutzte LWD wird jetzt zur Durchfüh- rung von weiteren Tests in der WTD 91 im emsländischen Meppen genutzt, teilten
Artist Impression: Laserwaffendemonstrator auf der Fregatte sacHsen
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Hochenergielaser an Bord
die beiden in der ARGE vereinten System- partner jetzt mit.
Bereits im Frühherbst 2023 hatten die bei- den Industrieunternehmen erklärt, dass sich nach ihrer Einschätzung „ein ope- rationelles Laserwaffensystem komple- mentär zu Rohrwaffen und Lenkflugkör- pern insbesondere zur Abwehr von Droh- nen, Drohnenschwärmen oder angreifen- den Schnellbooten sowie gegebenenfalls Lenkflugkörpern im Nah- und Nächstbe-
reich eignet“. Damit nicht genug: konse- quent weiterentwickelt könnten Laser-Waf- fen in Zukunft „zur Zerstörung von Über- schall-Lenkflugkörpern und Raketen sowie Mörser- und Artilleriegranaten eingesetzt werden“, so die Einschätzung der Indus- trieexperten. Bereits jetzt halten es Rhein- metall und MBDA Deutschland für erreich- bar, dass der Deutschen Marine ein ein- satzfähiges Laserwaffensystem ab 2029 zur Verfügung stehen könne.
Foto: Rheinmetall, zur Verfügung gestellt durch BAAINBw Grafik: MBDA Deutschland GmbH

