Page 23 - Leinen los! 12/2025
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sucht. „Wir wollen für diese Gebiete die Datengrundlage verbessern und heraus- finden, wie stark die Meeresumwelt tat- sächlich belastet ist“, erläuterte Fahrtlei- ter Prof. Dr. Jens Greinert, Meeresgeo- loge und Leiter der Arbeitsgruppe Deep Sea Monitoring am GEOMAR.
Auswirkungen der Pilotbergungen evaluieren
In der zweiten Woche konzentrierte sich die Expedition auf die Lübecker Bucht,
VAlter Grieche!
iele griechische Fähren haben
bewegte Lebensläufe. Die agios georgios etwa wurde 1975 bei Kochi Jukogyo in Kōchi (Japan) gebaut, fuhr bis 1998 als oKudogo 3 zwischen Kobe und Imabari, bevor sie nach Malta veräu- ßert und im Mittelmeer eingesetzt wurde. Die Nutzung als maria G (1998–2004), elli T (2004–2018) bzw. olympus (2018– 2023) endete jeweils nach haarsträuben- den Havarien und Insolvenzen, zeitweise lag das Schiff jahrelang auf. 2023 erwarb Naira Maritime aus Piräus die Fähre, ließ sie umbauen und als agios georgios bei der Reederei Creta Cargo Lines und auf der Strecke Santorin–Iraklio in Fahrt bringen. Die 141,70 m lange und 23,50 m
DMotor des deutschen Wirtschaftswunders
hier besonders auf den Bereich vor Bol- tenhagen. Dort ist im Sommer im Rah- men des deutschen Sofortprogramms verklappte Munition mithilfe von Tau- chern geräumt worden. „Wir wollten uns angucken, wie es da unten jetzt aus- sieht“, sagt Greinert. Im Rahmen des Pro- jekts CAMMera bereiteten die Forschen- den zudem exemplarische Untersuchun- gen an großen Raketensprengköpfen vor, die im Rahmen des neuen CAMMera Pro- jektes gezielt geborgen werden sollten. „Das könnte die Umweltbelastung effek-
hohe Fähre verdrängt 12 338 BRZ. Sie hat noch immer ihre alte Maschinenanlage mit zwei MAN-Kawasaki- 14V49/54A-Dieselmo- toren (15 995 PS/11 764 kW) und erreicht damit biszu20kn.Auf650m laufenden Spurmetern können bis zu 420 Pkw, zusätzlich rund 1000 Passagiere transpor- tiert werden. Die Auf- nahme entstand im Juli 2025 in Iraklio auf Kreta, Griechenland. ck
tiv vermindern, weil die Konzentration der Schadstoffe in der Umgebung rasch sinkt. Eine für 2027 geplante Räumung wollen wir von wissenschaftlicher Seite vorbe- reiten“, so Greinert. Zum Ende der Fahrt ging es noch in dänische Gewässer im Kleinen Belt, wo ebenfalls größere Men- gen chemischer Munition liegen, die bis- lang kaum systematisch untersucht wur- den.Die Expeditionen unterstützen meh- rere große Forschungsprojekte. Beteiligt sind Partnerinstitute aus Deutschland und Polen. 7
Mensch.Schifffahrt.Meer.
er Hunger der europäischen Bevöl- Nahrungsmittel größer Beliebtheit. Die
kerung in der unmittelbaren Nach- Hochseefischerei griff auf noch vorhan- kriegszeit bis in die Anfangsjahre des dene (Vorkriegs-)Fischdampfer und ehe-
Rasmussen aus Lemwerder bei Bremen legte eine Reihe hochmoderner Seiten- trawler auf. Ab 1947 entstand ein sol- ches Schiff als Bremen für die Bremer Reederei Flohr & Co. KG. Im Zuge der einsetzenden Verkleinerung der deut- schen Fangflotten (vgl. Bundestags- Drucksache 2935 vom 26.6.1961) baute man die Bremen zum kombinierten Küs- tenfracht- und -fahrgastschiff BoKn um, das 1976–1981 als sorvest, dann bis 1985 als strildur in Fahrt blieb. Einige Zeit dümpelte der ehemalige Hochseetraw- ler auch als stationäres Restaurantschiff vor sich hin. Inzwischen ist das schiffsar- chitektonisch eigentümlich verbaut wir- kende 210-t-Fahrzeug (IMO 5047558) unter spanischer Flagge als Yacht con- stancia registriert und liegt dauerhaft in Barcelona auf. ck
deutschen Wirtschaftswunders ließ sich nicht annähernd durch die Landwirt- schaft alleine decken. Der Hochseefi- scherei(„Fernfischerei“)warvielBedeu- tung beizumessen, Fisch erfreute sich als
malige Vorpostenboote zurück, bis die deutsche Werftindustrie moderne Neu- bauten fertigen konnte.
Die im Bau von Fischereifahrzeugen renommierte Bootswerft Abeking &
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Foto: ck
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