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NACHRICHTEN AUS DER SEEFAHRT
China setzt auf Raketenstarts vom Schiff aus
Was in Bremen etwa von der Reederei Harren noch geplant wird, nämlich Rake- tenstarts von einem Schiff aus, hat China schon in die Praxis umgesetzt. Mit dem Start von zwölf Satelliten vor der Küste von Rizhao in China von einem Schiff aus hat Geespace, die Raumfahrtsparte des Autoherstellers Geely Holding, die erste Phase seiner IoT-Satellitenkonstellation abgeschlossen. Insgesamt sind nun 64 Einheiten der „Geely Future Mobility Constellation“ (GEESATCOM) im niedri- gen Erdorbit in Betrieb.
GEESATCOM soll insbesondere für den maritimen Bereich neue Möglichkeiten schaffen. Fischerei, Küstenschifffahrt sowie internationale Transporte sollen durch die Unterstützung der IoT-Verbin- dungen profitieren. Geespace verweist auf Echtzeit-Datenübertragung auch in Regionen ohne terrestrische Netzabde- ckung – ein Vorteil für Flottenmanage-
ment, Sicherheit auf See oder die Nach- verfolgung von Frachten.
Mit dem IoT-Satellitenkonstellation ist ein System aus Satelliten gemeint, die das
Internet der Dinge (IoT) unterstützen, indem sie Geräte, die weit entfernt von terrestrischen Netzen sind, mit dem Inter- net verbinden. hjw
Das Vertical-Fall-Pipe-System ermöglicht Arbeiten in Tiefen von bis zu 400 m
Unterwasserleitungen bilden die unsicht- bare Lebensader moderner Volkswirt- schaften. Tausende Kilometer Kabel ver- laufen über den Meeresboden – sie trans- portieren Strom zwischen Ländern, ver- binden Offshore-Windparks mit dem Festland und übertragen den Großteil des globalen Datenverkehrs. Ihre strategi- sche Bedeutung macht sie nicht nur anfäl- lig für Beschädigungen, sondern auch zu möglichen Zielen für Sabotage.
Zur Sicherung der Kritischen Infrastruk- tur soll auch der Fallrohrschiff-Neubau george W. goetHals der belgischen auf Bagger- und Offshoreprojekte speziali-
sierten Reederei Jan De Nul beitragen. Die george W. goetHals soll vorrangig in Energieprojekten in der Nordsee und Südostasien eingesetzt werden. Sie ist mit einem flexiblen Vertical-Fall-Pipe-System und einem geneigten Fallrohrsystem aus- gerüstet und kann sehr große Steine bis in Tiefen von 400 m präzise absetzen. Damit lassen sich Kabel und Leitungen wirk- sam gegen äußere Einflüsse absichern. Benannt ist das neue Schiff nach George Washington Goethals (1858–1921), einem US-amerikanischen Offizier und Inge- nieur belgischer Herkunft, der den Bau des Panamakanals leitete. hjw
künftig von Cosco Shipping Specialized Carriers betrieben werden sollen. Hinzu kommen bis zu 12 Neo-Panamax-Contai- nerschiffe mit 9000 TEU und weitere 12 Einheiten mit 11 000 TEU. hjw
COSCO baut aus – mehr als 100 Schiffbauplätze sind reserviert
Wohl um Chinas Führungsanspruch auch in der Schifffahrt zu unterstreichen, berei- tet die Staatsreederei COSCO Shipping eine Flottenoffensive vor, die neue Maß- stäbe setzen dürfte. Der chinesische Staatskonzern hat im September 2025 mehreren übereinstimmenden Berichten zufolge mehr als 100 Bauplätze auf heimi- schen Werften reserviert. Damit kommt auf die Schifffahrt eine Orderwelle zu, die den globalen Markt auf Jahre prägen könnte.
So soll ein breites Spektrum an Schiffsty- pen geplant sein, darunter Mehrzweck- schiffe, Produkttanker, Aframax-Tanker, Bulk Carrier der Newcastlemax-Klasse
und Containerschiffe sowie Halbtaucher für der Schwertransport. Während die genaue Verteilung noch nicht feststeht, deuten Branchenquellen auf etwa 50 Mehrzweckschiffe mit 40 000 tdw hin, die
Raketenstart vor der Küste von Rizhao
george W. goetHals: ein interessanter Neubau
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Die cosco excellence (13 700 TEU) gehört zu den älteren Einheiten
Foto: HHM
Foto: Jan De Nul Foto: Geely Auto

