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Ostgrenze des NATO- und EU-Gebie- tes verlegt mit dem Ziel, eine klare Bot- schaft auszustrahlen: Bis hierhin und kei- nen Schritt weiter.
Über 800 Soldaten und Zivilisten üben
Geübt wurde in Hamburg, denn Deutsch- lands Seehafen Nummer eins wäre in einem solchen Fall eine wichtige Dreh- scheibe für die NATO-Verbündeten für den Umschlag von Militärtechnik und die Verlegung von Soldaten im großen Stil. Der Kräfteeinsatz, den die „Regie“ für Red Storm Bravo vorgesehen hatte, konnte sich sehen lassen: Rund 500 Soldaten und weitere 300 zivile Kräfte, überwiegend von Blaulichtorganisationen wie Feuerwehr, Technischem Hilfswerk (THW), Rettungs- dienst, verschiedenen Behörden, darunter auch der Hamburg Port Authority (HPA), sowie diversen Hafen- und Logistikfirmen waren in die Übung integriert worden. Als geeigneten Austragungsort für die Großübung hatte das federfüh- rende Landeskommando Hamburg der Bundeswehr den am östlichen Hafenrand gelegenen Universaltermi- nal O´Swaldkai und auch das sehr weit- läufige Areal der Hamburger Traditi- onswerft Blohm+Voss (B+V) gewählt. Zwischen den beiden „Schauplätzen“ liegen nur wenige Kilometer. An den beiden Standorten spielten sich zwei der insgesamt drei Übungsszenarien von Red Storm Bravo ab.
Expertenaustausch über Drohnen
Für die Umsetzung des dritten Teils der Übung hatte die Regie die in Hamburg- Iserbrook gelegene Reichspräsident- Ebert-Kaserne bestimmt. Hier stand die Abwehr von Drohnen im Mittelpunkt, die im Ukraine-Krieg inzwischen eine herausragende Rolle spielen. Im Hin- tergrund arbeitete eine Operationszen- trale der Bundeswehr in der Reichsprä- sident-Ebert-Kaserne und koordinierte den Ablauf der Großveranstaltung. Die HPA hatte ihrerseits in der militärischen Liegenschaft einen Aktionsstab einge- richtet. „Wir haben dadurch quasi zwei Übungen parallel laufen lassen. Denn unser Hafen muss ja funktionieren, egal, unter welchen Umständen“, erläuterte HPA-Chef Jens Meier.
Unter Leitung des Umweltdienstes der Technik- und Umweltschutzwache der Hamburger Feuerwehr musste diese im ersten Übungsszenario dafür sor- gen, dass eine leckgeschlagene Hafen- schute, die eine wichtige Umschlag- rampe für RoRo-Frachter blockierte, schnell zu entfernen. Solche RoRo- Frachter sind die idealen Transport- plattformen auch und gerade für Mili- tärgüter aller Art, da sie schnell be- und entladen werden können. Zudem kön- nen sie in Häfen vergleichsweise ein- fach abgefertigt werden, deren Infra- und Suprastruktur nicht besonders ent- wickelt ist.
Umschlagterminal als Drehscheibe
Außer mit verschiedenen Spezialfahr- zeugen, die auf dem Landweg bewegt wurden, rückte Hamburgs Feuerwehr mit dem modernen Feuerlöschboot brand- direktor weStphaL an, der am O´Swaldkai festgemacht hatte. Mit einem Bordkran des auf der Fassmer Werft im niedersäch- sischen Berne gebauten Löschboots und mit dem Kran eines Feuerwehr-Wech- selladerfahrzeugs wurden große Elek- tro-Tauchpumpen auf dem „Havaristen“ platziert. Mit dem von einem landgestütz- ten Feuerwehrkran geführten Arbeitskorb wurde ein Feuerwehrtrupp an Bord der Schute abgesetzt.
Auf der Kaimauer entlang des auf dem weitläufigen O´Swaldkai gelegenen Kühl- zentrums der Hamburger Hafen- und Logistik-AG (HHLA) waren zwischenzeit- lich eine größere Anzahl unterschiedlicher Militärfahrzeuge zusammengezogen wor- den. Begleitet und gesichert von Was- serschutzpolizisten auf Schlauchbooten auf dem Wasser und NH-90-Hubschrau- bern der Bundeswehr in der Luft kamen schließlich vom Airbus-Gelände in Finken- werder, das am Westrand des Hamburger Hafens liegt, etwa 200 Soldaten per Bar- kasse zum Terminal am O´Swaldkai. Sie stiegen beim benachbarten Deutschen Hafenmuseum aus und marschierten, voll ausgerüstet, zum Terminal. Angenom- men wurde dabei, dass es sich um aus- wärtiges Personal handelt, das per Flug-
Deutsche Marine
Feuerwehrleute bringen einen Verletzten der Korvette augsBurg zum Helikopter
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