Page 16 - Die Seuche
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9. Heimkehr
“So sieht unsere Heimat also aus, kleine Schwester”, sprach Allanor ruhig. Amarah roch die
Meeresbrise, stechender Gestank nach Rauch begleitet diese. “Beschreib es für mich”, bat
sie blinzelnd. “Stell dir einen riesigen Steinbogen vor, steil und karg entwächst er dem Meer
und schließt am Festland an. Darauf thront ein weißer Palast aus Marmor.”, Allanors Stimme
hing nun ein erfreuter Tonfall an, er musste laut sprechen um gegen die Wellen
anzukommen. Die Segel wurden eingezogen. “Eine Abwandlung unseres alten
Familienwappens prangt auf der Rückseite auf einem riesigen Hirschgeweih. Im Hintergrund
sieht man die Stadt.”, nun meinte Amarah eine Spur Sorge heraus zu hören. “Sieht
menschlich aus, sehr viel Stein und dunkle Holzdächer. Der Himmel ist behangen mit dicken
schwarzen Rauchschwaden. Durch den Steinbogen hindurch seh ich den Hafen, ein
Kriegsschiff blockiert”, er wurde von einer brüllenden tiefen Männerstimme unterbrochen.
“Wer seid Ihr, die unter dem Banner unserer Stadt segeln? Euer Schiff ist mir unbekannt.”,
der Matrose hat sich an der Spitze der Leviathan platziert, der Nase des Knochenschädels,
und studierte mit gerunzelter Stirn die Wappen, etwas unterschied diese von jenen aus der
Kristallstadt, die er kannte. Amarah machte einen vorsichtigen Schritt auf die Stimme zu,
legte ihre Hände auf die Reling. “Das ist das Banner unserer altehrwürdigen Familie, Mirilan,
die Juwelernen.”, sie deutete auf den Smaragd, der an ihrem Hals am Kleid eingearbeitet
wurde. Er waberte in einem schimmernden Licht und gab dabei einen leisen fast
wehmütigen Ton von sich, der gerade laut genug für Amarahs feine Ohren summte. Der
große Elf neben ihr deutete eine kurze Verbeugung an. “Allanor Mirilan mein Name, das ist
meine Schwester, Amarah Mirilan, Thronfolgerin der Juwelernen.” Mit einem Nicken in
Richtung des Palastes ergänzte er: “Wir segeln heim.”