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aushalten, setze mich auf einen der Kartons
blende mich aus… und bin im Sturm, an der
Nordsee. Man hatte uns Jungen nicht erlaubt
auf den Sommerdeich zu gehen und der bran-
denden Wut des Wassers zuzuschauen. Das
wäre zu gefährlich. Zu unserer Unterkunft auf
einem Bauernhof waren es fünfzehn Minuten.
Einfach nur der Straße auf dem Winterdeich
folgen. Gegen den Wind. Hier in Holland waren
wir in Sicherheit, die Deiche in gutem Zustand
und ausreichend. Bei Hamburg waren ganze
Landstriche vom blanken Hans überflutet. Das
hatte man uns am Morgen erzählt bevor eine
Stützstange des großen Frühstückzeltes gebro-
chen war. Wir schafften es gerade noch das
Zelt zu verlassen bevor der Sturm es mit sich
nahm… Träum nicht, es geht los. Die Mö-
beltransporter waren endlich angekommen.
Sechshundert Kilometer lagen jetzt vor uns,
mit Pausen acht Stunden Fahrt. Gemütlich
würde das nicht werden, unser alter VW-Käfer
roch immer nach Benzin und die Heizung funk-
tionierte nicht richtig. Es war entweder zu heiß
oder zu kalt. Wählen konnte man das nicht
weil es vom Auto vorgegeben wurde. Heute
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