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war der Spuk vorbei. Nicht ganz denn ein Na-
                       me blieb haften und geisterte noch in mir her-
                       um, Köhler. Barbara fragte ich, gab es in dem

                       Leben das du beschrieben hast eine Person mit
                       dem Namen Köhler? Ihre Augen begannen zu

                       leuchten. Ja, sagte sie, das ist der Name einer
                       Nachbarin in deinem Geburtshaus. Als du noch
                       drei Jahre alt warst hast du jedes Mal wenn wir

                       die Treppe hinunterstiegen etwas zu naschen
                       von ihr bekommen. Da meinte ich auf einmal
                       Frau Köhler vor mir zu sehen wie sie im Trep-

                       penhaus  vor  ihrer  Tür  steht  und  mir  eine
                       Herzwaffel  schenkt.  Das  war zu viel für  mich.
                       Ich  konnte  doch  nicht  zwei  Personen  zu  ver-

                       schiedenen Zeiten sein. Als Barbara die Verwir-
                       rung in meinem Gesicht sah erlosch das Leuch-

                       ten ihrer Augen und sie fragte was ich hätte.
                       Angst,  sagte  ich,  Angst  nicht  mehr  zu  wissen
                       wer  ich  bin.  In  immer  kürzeren  Abständen

                       blendeten  sich  neue  Erinnerungen  ein,  alle
                       hatten  einen  strengen  Geschmack.  Hatte  ich
                       das wirklich erlebt? Der Anton aus Mohrungen

                       war entsetzt kam aber gegen den Traum nicht
                       an. Meine Lebensstrategie loslassen und nach
                       vorn schauen war nicht mehr anwendbar denn



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