Page 218 - publication
P. 218
Pferd. Ich fühlte mich ganz leicht, den Sturz
ahnte ich mehr als das ich ihn spürte. Die Hand
mit der ich meinen Wams berührt hatte war
rot. Verwirrt führte ich die andere Hand zu
meinem Bauch der nass und warm war. Gera-
de saß ich noch auf meinem Pferd und war auf
dem Weg zur Zuckerfabrik und auf einmal lag
ich hier und schaute in den wolkenschweren
Himmel. Mir wurde kühl und die Nacht brach
heran.
Das war mein letzter Traum von Anton Potke.
Ich hatte diesen Teil dem Therapeuten erst
einmal verschwiegen und meine Schwester da-
rum gebeten noch einmal gründlich zu recher-
chieren. Es blieb rätselhaft denn Anton hatte
keine Spur hinterlassen, Er war ausgeritten
und nicht wiedergekehrt. Ich erzählte Herrn
Berger davon, er hörte geduldig zu und fragte
wie lang das jetzt her wäre. Drei Wochen, sag-
te ich, seitdem habe ich gar keine Träume
mehr. Unentwegt frage ich mich warum je-
mand auf Anton geschossen hat und sein
Leichnam nicht gefunden wurde. Wie intensiv
haben sie Antons Tod geträumt? Hatten sie
218