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sterben. Die wirklich wichtigen Wünsche liegen
dazwischen sind sehr konkret und kommen
aus dem Drang etwas zu erfahren. Dieser
Drang könnte reine Lebensfreude sein. Die
nächste Sitzung begann mit der Frage :“Herr
Potke, was wünschen sie sich?“ Diese Frage zu
beantworten fällt mir schwer denn ich wün-
sche mir etwas kann das aber nicht klar formu-
lieren, antwortete ich darauf. Das wird ver-
mutlich wieder die ganze Stunde dauern. Kein
Problem, meinte er, wir nehmen uns die Zeit
dafür. Herr Berger, das ist das Stichwort, sagte
ich denn ich leide unter Zeit. Nicht Mangel o-
der gar zu viel davon, für mich scheint sie
manchmal willkürlich zu vergehen. In meinem
Leben als Anton Schenk treibt sie besonders
verrückte Kapriolen. Als Anton Potke in Huben
erlebte ich 1825 einen Teil der jetzigen Zeit im
Traum und in meinen jetzigem Leben träume
ich das Hubener Leben weiter. Die Geburt mei-
nes ersten Kindes habe ich in Spanien immer
noch nicht erlebt und bin beunruhigt weil mei-
ne Zeit mit Kati noch sehr intensiv in mir wirkt.
Meine Gedanken kommen seit meinem Erwa-
chen aus dem Koma nicht zur Ruhe und wenn
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