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nötig und Mädchen zur Schule zu schicken
stieß zur damaligen Zeit auf noch viel mehr Un-
verständnis. Der älteste Sohn Arnold war be-
reits neun Jahre alt als Cord wieder Besuch be-
kam. Ein Bruder, Arzt aus München, mit dem
er den glücklicheren Teil seiner Jugend ver-
bracht hatte. Er blieb einige Wochen und war
alle zwei Tage bei dem Arzt im Ort anzutreffen.
Praktizierend als hätten beide schon immer
zusammengearbeitet. Das war schon unge-
wöhnlich und mit ein wenig Phantasie konnte
man sich vorstellen dass es sich um eine von
Cord geplante Aktion handelte um die medizi-
nische Versorgung zu verbessern. Was es ei-
gentlich auch war. Doch die Bemühungen
Cords verloren ihren Sinn als die Pest kam. Der
ansässige Arzt war einer der Ersten der ihr zum
Opfer fiel. Cords Familie kam ungeschoren da-
von. Der Schulmeister auch. Die Schule im Ort
war von da an verwaist, denn es gab nicht
mehr genug Schüler. Nur Cords Kinder beka-
men daheim weiterhin Unterricht. Die Not im
Ort war groß. Viele Felder blieben unbestellt
und sogar die Handwerker hungerten. Cord
war sehr wohlhabend und bezog dazu noch
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