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Regional bedeutsame Vorhaben und Projekte

„Central Park Leverkusen“, Baustelle A 1/A 3                  Standortsicherung und Konversion Zanders

Die Stadt Leverkusen steht mit dem Neubau der Rhein-          Die Papierfabrik Zanders in der Stadtmitte von Bergisch
brücke sowie der sich anschließenden Sanierung bzw. dem       Gladbach stellt einen bedeutenden industriellen Arbeits-
Umbau der A 1 und der A 3 vor einer der größten infrastruk-   standort in der Kreisstadt von regionaler Dimension dar.
turellen Herausforderungen ihrer Geschichte. Es gilt zum      Im Zuge von Restrukturierungsmaßnahmen mit dem Ziel
einen, diesen Eingriff organisatorisch und operativ regional  der Standortsicherung wurden im Jahr 2016 Flächen in den
abgestimmt zu bewältigen, und zum anderen, den Umbau          Randbereichen des Produktionsareals unmittelbar angren-
offensiv für die Stadtentwicklung zu nutzen. Hierfür hat die  zend an das Zentrum und Wohnquartiere freigesetzt und
Stadt Leverkusen in enger Abstimmung mit dem Region           2017 durch die Stadt Bergisch Gladbach erworben. 2018
Köln/Bonn e.V. eine komplette Neuordnung der Freiräume        hat die Zanders GmbH Insolvenz angemeldet und die Stadt
und Stadtteilbezüge projektiert und ein Planungsbüro mit      daraufhin auch die Flächen des Kernareals erworben, so
der Erarbeitung von drei Entwicklungsperspektiven beauf-      dass sie nunmehr Eigentümer des Gesamtgeländes ist. Die
tragt, die erstmals am 11. Juni 2019 der Öffentlichkeit prä-  Prozesse und Bemühungen um die Standortsicherung und
sentiert wurden. Das Konzept „Central Park“ versucht, die     Restrukturierung des Unternehmens dauerten auch 2019
negativen Aspekte des massiven Baustelleneingriffs über den   an und wurden durch die Stadt unterstützt. Parallel hat die
Zeitraum von zwei Jahrzehnten so auszugestalten, dass die     Stadt mit der Installation einer Projektgruppe, verschie-
Stadtentwicklung nutzbringend verläuft. Ziel ist es, vom      denen Fachplanungen, einem Werkstattprozess und dem
Bund und vom Land die zur Umsetzung notwendigen För-          Einstieg in die Entwicklung eines integrierten Handlungs-
dermittel als Kompensation für den massiven Eingriff rund     konzeptes inklusive Beteiligungsprozess die Weichen für die
um die Autobahninfrastrukturen zu akquirieren.                Aktivierung von zumindest Teilflächen für die Stadtentwick-
                                                              lung gestellt. Der Region Köln/Bonn e.V. begleitet die Stadt
Innovation Hub Bergisches RheinLand                           in dem Gesamtprozess in strategischen, planerischen, orga-
                                                              nisatorischen und fördertechnischen Belangen.
Der Innovation Hub Bergisches RheinLand (IHBR), der
im Rahmen der REGIONALE 2025 Bergisches Rhein-                Studie Wasserbussystem auf dem Rhein
Land entwickelt wird, schafft ein Netzwerk aus regionalen
Unternehmen, Forschung und Lehre sowie lokalen Inter-         Die Überlastung des Verkehrssystems entlang der Rhein-
essensvertretungen der Kreise Oberberg, Rhein-Berg und        schiene führt zu Überlegungen zu alternativen bzw.
Rhein-Sieg. Durch eine aktive Vernetzung von Forschung        ergänzenden Mobilitätsformen. Unter Berücksichtigung
und Wissenschaft mit den regionalen Unternehmen sollen        von Vorbildern aus Amsterdam, Rotterdam oder Ham-
künftig gemeinsame relevante Digitalisierungsprojekte reali-  burg wird nun untersucht, unter welchen Vorausset-
siert werden. Geplant ist die Einrichtung eines IT-Labs und   zungen ein Wasserbussystem auf dem Rhein als Teil des
einer Modellfabrik auf rund 1.200 m² Fläche in der Halle 51   öffentlichen Nahverkehrs umsetzbar wäre. Der Region
auf dem Steinmüller-Gelände in Gummersbach. Dort sollen       Köln/Bonn e. V. unterstützt das gebildete Konsortium der
neue Produkte entworfen und simuliert werden, auf deren       Städte Köln, Leverkusen und Wesseling im Rahmen der
Basis anschließend in der Modellfabrik erste Prototypen       Machbarkeitsuntersuchung „Wasserbussystem auf dem
produziert werden. Mit Unterstützung durch COMPASS            Rhein“ inhaltlich und organisatorisch. Nach Erhalt des
hat sich der IHBR am Förderaufruf Regio.NRW – Innova-         Zuwendungsbescheids zur Förderung über den Europäi-
tion und Transfer beteiligt. Am 11. Dezember 2019 über-       schen Fonds für regionale Entwicklung (EFRE) wurde die
reichte Staatssekretär Christoph Dammermann im Rahmen         Leistungserstellung öffentlich ausgeschrieben und stieß auf
der Sitzung des politischen Beirats den Förderbescheid über   äußerst großes Interesse bei Ingenieur- und Planungsbüros.
rund fünf Millionen Euro.                                     Die Auftragsvergabe erfolgte im April 2020. Die Einbin-
                                                              dung der Region Köln/Bonn ist über den Arbeitskreis Rhein
 www.innovation-hub.de                                      sowie im Rahmen so genannter regionaler „Schulterblicke“
                                                              geplant. Mit den Ergebnissen der Machbarkeitsuntersu-
                                                              chung ist Anfang 2021 zu rechnen.
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