Page 25 - P_ART_Katalog_2018
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Katharina Pichler


         Kaadi hat von Beginn an sehr fokussiert an
         ihrem Projektkonzept gearbeitet, das sie bereits
         im Rahmen des Interviews des Workshops
         ‚Kultur-meets Medienarbeit‘ vorstellen konnte:
         „Ich plane an verschiedenen Busstationen
         von fünf Gemeinden die Geschichte des Dorfes
         hörbar zu machen – sei es die Story über die
    STIPENDIAT*INNEN  Ich möchte mit den Bewohnerinnen und    In der P-ART Akademie konnte ich
         coole Bäckerei oder den freakigen Friseursalon.

         Bewohnern des Ortes gemeinsam ein Hörspiel
         aufnehmen und sie in den Prozess einbeziehen:
                                              viele neue Eindrücke gewinnen, die
         Was ist das Spannende an unserem Ort? Über
         Kulturinitiativen oder kulturaffine Menschen
         werde ich Kontakte zu Bezugspersonen vor Ort
                                              Projektideen zu spinnen und diese
         aufbauen, um die Dorfbewohner*innen über   mich motivieren, selbstständig an
                                              nicht nur oberflächlich am Leben zu
         das Projekt zu informieren und über eine Aus-  erhalten. Vor allem die Dimension,
         schreibung Themen zu sammeln. Die Leute   was genau eigentlich dezentrale und
         sollen dann beim Warten an der Busstation die
         Möglichkeit haben, über einen QR-Code die    partizipative Kulturarbeit bedeuten
         Geschichte anzuhören – und durchs Hören   kann, war ich mir vorher nicht
         eigene Bilder entwickeln, die Fantasie anregen   bewusst – obwohl ich selbst in einer
         lassen und auch zur Ruhe kommen, weil alles   Kultureinrichtung arbeite. Spannend
         immer so hektisch ist. Im Idealfall beginnen sie   fand ich, mit welch kreativen
         sich für die Orte zu interessieren und bekom-  Möglichkeiten Menschen in Prozesse
         men auch wieder Lust am Hören selbst und   eingebunden werden können,
         am Medium Radio. Man ist heute so übersättigt
         von Videos und Bildern.“             und dass wissenschaftlich zu arbeiten
                                              nicht unbedingt trocken sein muss.
         ÜBER KATHARINA (KAADI)
         Kaadi ist seit acht Jahren im Kulturbereich in
         Salzburg tätig, zumeist mit zusätzlichen Jobs
         nebenher oder mehreren parallel, um – wie sie es
         formuliert – „nicht nur in der eigenen Blase
    26   herum zu dümpeln“.
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