Page 42 - P_ART_Katalog_2018
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Empathie mit einer               Table Conversation 3.0
           Gummihand                        mit_ein_ander(s)

           Generalprobe im Toihaus, 11.10.2018  mit: Sandra Chatterjee und Chris Lechner
                                            Galerie 5020, 15.10.2018
           (Beschreibung, Website Toihaus)
           „ Was passiert mit mir, wenn ich auf etwas   Wie funktioniert Bewegung als non-verbale
           treffe, das nicht den gewohnten Sinnesein-  Kommunikation? Table Conversations 3.0 ist
           drücken entspricht – wenn sich das Gefühl   eine Performance, in der Kommunikations-
           auf der Haut vom Bild, das von den Augen   anleitungen in einem kollektiven Setting
           wahrgenommen wird, unterscheidet?    ausprobiert werden. Die Performance bedient
           Was kann ich mit meinen Sinnen ‚begreifen‘   sich an Codes und Strategien aus dem
            – und was entzieht sich dieser Wahr-  klassischen und zeitgenössischen Tanz. Aus dem
           nehmung? Was berühre ich – und was   Nebeneinander des Zuschauens entsteht ein
           berührt mich?“                   Spielraum des mit_ein_ander(s).
           Am Beginn der neuen Spielzeit mit dem   Das Herzstück dieser Arbeit war ein Tisch.
           Leitthema ‚Berührungen‘ macht sich ein    Er diente als Plattform des Austausches, als
           kleines Ensemble aus Performer*innen    Navigations instrument, als Miniaturbühne    P-ART PLUS
           und Musiker*innen auf eine Reise an die   für ein Tanzstück, eine Installation. Tische und
           Grenze der Wahrnehmungen. Es ist dieses    Stühle wurden immer wieder neu platziert
           Auf-der-Kippe-stehen, das Flimmern,   – und Perspektiven auf ein (anderes) Miteinan-
           Vibrieren und Schwanken zwischen den   der erforscht.
           Sphären, das interessiert. In dieser Position
           zwischen Gedanken und Materie, Material
           und Objekt, oben und unten, drinnen
           und draußen – zwischen Sein und Nicht-
           Sein – entscheidet sich für jede und jeden,
           ob das Bild kippt, in welche Richtung, und
           wann. Die Performer*innen bewegen sich
           durch verschiedene Set-ups – Berührungs-
           landschaften, die organisch gewachsen
           scheinen. In der daraus entstandenen
           Rauminstallation wird dieser ‚Garten‘ im
           Anschluss an die Vorstellung begehbar, die
           Interaktion mit unterschiedlichen Aggregat -
           zuständen des sich verfestigenden Weiß –
           vom Flüchtigen zum Konkreten – individuell
           erlebbar. Nic Lloyd schafft Klangräume,
           die von Angelika Miklins Barockcello bespielt
            werden. Ein Angebot der Reise an die
           eigenen Kippmomente der Wahrnehmung.“
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