Page 38 - P_ART_Katalog_2018
P. 38

Wenn man an Kunst- und Kulturvermitt-  ‚Museum für Alle‘ ist ein Leitspruch, der seit
            lung denkt, denkt man zunächst an die   den 70er-Jahren besteht und bis heute
            klassische Führung vor allem für Schul-  stark gefordert und diskutiert wird. Ich ver-
            klassen  von Museumspädagogen. Aber    stehe ihn sehr stark als Prozess. Man ist z.B.
            es ist ein sehr viel weiteres Berufsfeld.  nicht von heute auf morgen ein inklusives,
                                            barrierefreies Museum. Das ist etwas,
            Es ist ganz wichtig, auch mal auf    dass sich bei uns in den letzten Jahren stark
            verschiedene Initiativen und mögliche   entwickelt hat. Es fängt auch damit an,
            Multiplikatoren zuzugehen. 2015 hatten   sich die die Sammlungen im Hinblick auf
            wir eine kleine, partizipative Ausstellung   kulturelle Vielfalt oder den Gender-Aspekt
           ‚WUNSCHBILDER gestern. heute. morgen.‘   anzuschauen. Die Herausforderungen sind
            realisiert und zu historischen Themen   vielfältig und schwer zusammenzufassen,   P-ART FRÜHSTÜCK
            einen aktuellen Bezug hergestellt. Bei   weil es sehr unterschiedlich ist. Es beginnt
            diesem Projekt sind wir ganz konkret auf   mit einer Haltung und nicht weil es jetzt
            verschiedene Personen und  institutionelle   gerade modisch ist, inklusiv und barrierefrei
            Einrichtungen zugegangen, wie etwa   zu sein.
           ‚Apropos‘, Frisörlehrlinge, Leute aus dem
            Bereich Gesundheits- und Krankenpflege.
            Mit der Straßenzeitung ‚Apropos‘ und
            der Künstlerin Moira Zoitl wurde auch ein
            Film im Panorama Museum gedreht
           – ein Tableau Vivant zum Thema Armut
            und Arbeit in Salzburg vom 19. Jahr-
            hundert bis in unsere Zeit.

            Wir haben 2016 im Zuge der Landes aus-
            stellung das erste Mal ‚Leichte Sprache‘
            gleichwertig in die Ausstellungen
            integriert. Mittlerweile wurde sie auch zu
            einem Leitbild, weil wir denken, dass
            dadurch die Zugänglichkeit verbessert
            wird – nicht nur für Menschen mit einer   SANDRA KOBEL
            Lesebeeinträchtigung, sondern zum   vom Salzburg Museum über aktuelle
            Beispiel auch für Leute, die Deutsch nicht   Vermittlungsprogramme und ihre
            so gut können.                     Erfahrungen aus der Praxis
                                                                                   39
   33   34   35   36   37   38   39   40   41   42   43