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Re-Modeling Art
Eröffnungsvortrag von
Swetlana Heger – Zentrale
Aussagen und Thesen
ÖFFENTLICHE VERANSTALTUNGEN An Kunsthochschulen geht es heutzutage Teil der Einnahmen verwendete ich für meine
Der Standard, wo ich eine Anzeige für Staffel-
weg vom fixen Curriculum hin zu der Forderung
mieten der Plattform schalten konnte. Einen
von Studierenden, selbst bestimmen zu
laufenden Kosten als Künstlerin, mit dem
können, wie sie ihr Studium führen. Ich finde
anderen Teil kaufte ich Kunstwerke von damals
das wichtig, weil es auch der Realität von
noch unbekannten anderen Künstlern. Am
Kunstschaffenden entspricht. Deswegen war
Ende habe ich neben der Plattform transparent
es immer mein Anliegen, Leute mitwirken
zu lassen – zuerst einen Anstoß geben, mich
gemacht: Wer hat sich eingemietet? Wie viel
Geld habe ich ausgegeben? Welche Werke
dann aber zurückzuziehen.
wurden gekauft? Diese Arbeit wurde später an
Der Kunstmarkt ist immer noch konservativ eine öffentliche Sammlung verkauft – mit der
geprägt und verlangt, eine singuläre Position Auflage, dass bei jeder Ausstellung neue Mieter
einzunehmen – das Partizipative steht dort und Mieterinnen für die Plattform gesucht
eher im Hintergrund. Ich finde, das sind zwei werden müssen und ich das Anrecht habe, neue
Sachen, die man jungen Leuten vermitteln Kunstwerke zu kaufen.
muss. Es gibt einen Weg ohne Kunstmarkt
– der ist auch nicht böse –, aber ich muss lernen,
mit ihm umzugehen.
Nach dem Studium hatte ich kein Atelier und
überhaupt kein Geld, um etwas zu produzieren.
So habe ich im Rahmen einer meiner ersten
Arbeiten ein blaue Sechs-Quadratmeter-Platte
für die Ausstellungsdauer in der Wiener
Secession vermietet und mir Kooperationen
34 gesucht – zuerst mit der Tageszeitung