Page 33 - P_ART_Katalog_2018
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Re-Modeling Art

          Eröffnungsvortrag von
          Swetlana Heger – Zentrale
         Aussagen und Thesen

    ÖFFENTLICHE VERANSTALTUNGEN  An Kunsthochschulen geht es heutzutage    Teil der Einnahmen verwendete ich für meine




                                            Der Standard, wo ich eine Anzeige für Staffel-
          weg vom fixen Curriculum hin zu der Forderung
                                            mieten der Plattform schalten konnte. Einen
          von Studierenden, selbst bestimmen zu
                                            laufenden Kosten als Künstlerin, mit dem
          können, wie sie ihr Studium führen. Ich finde
                                            anderen Teil kaufte ich Kunstwerke von damals
          das wichtig, weil es auch der Realität von
                                            noch unbekannten anderen Künstlern. Am
          Kunstschaffenden entspricht. Deswegen war
                                            Ende habe ich neben der Plattform transparent
          es immer mein Anliegen, Leute mitwirken
          zu lassen – zuerst einen Anstoß geben, mich
                                            gemacht: Wer hat sich eingemietet? Wie viel
                                            Geld habe ich ausgegeben? Welche Werke
          dann aber zurückzuziehen.
                                            wurden gekauft? Diese Arbeit wurde später an
          Der Kunstmarkt ist immer noch konservativ   eine öffentliche Sammlung verkauft – mit der
          geprägt und verlangt, eine singuläre Position   Auflage, dass bei jeder Ausstellung neue Mieter
          einzunehmen – das Partizipative steht dort   und Mieterinnen für die Plattform gesucht
          eher im Hintergrund. Ich finde, das sind zwei   werden müssen und ich das Anrecht habe, neue
          Sachen, die man jungen Leuten vermitteln   Kunstwerke zu kaufen.
          muss. Es gibt einen Weg ohne Kunstmarkt
         – der ist auch nicht böse –, aber ich muss lernen,
          mit ihm umzugehen.

          Nach dem Studium hatte ich kein Atelier und
          überhaupt kein Geld, um etwas zu produzieren.
          So habe ich im Rahmen einer meiner ersten
          Arbeiten ein blaue Sechs-Quadratmeter-Platte
           für die Ausstellungsdauer in der Wiener
          Secession vermietet und mir Kooperationen
    34    gesucht – zuerst mit der Tageszeitung
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