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     Behavioral Optometry BOAF
Volume1 Number1 2012
Wir verlassen uns auf das Sehen als den grössten Informationsanteil zu unserer Umwelt. Einfach, indem wir auf etwas schauen, können wir seine Größe und Textur abschätzen, ob wir Lust haben es zu berühren, ob es gefährlich ist oder nicht, und wie weit es entfernt ist. Ungefähr siebzig 70 Prozent der Sinne die unser Körper empfängt entfallen auf die Augen. Diese Empfänger senden Informationen zum Gehirn, wo sie analysiert wer- den. Was wir sehen, hängt von unserer persönli- chen Perspektive ab, und überlagert häufig viel von der Information, die wir von unseren anderen Sin- nen erhalten. Keine zwei Menschen sehen einen Gegenstand auf dieselbe Weise. Jeder Mensch schafft sogar sein eigenes Sichtfeld, durch das die persönliche Informationsverarbeitung beeinflusst wird.
In unserer Kommunikation mit anderen ist das Sehen, sehr wichtig, wie aber steht es mit dem Hören? Menschen verbringen viel Zeit sprechend und hörend. Die Fähigkeit zu hören stellt ebenfalls eine schnelle und effektive Möglichkeit zur Verfü- gung, Information aus unserer Umwelt zu erhalten. Töne können Schutz sein und uns eine unmittelba- re Warnung vor der Gefahr geben. Was wir hören, kann auch starke emotionale Antworten auslösen: Musik oder Gelächter können unsere Stimmung heben; ein Baby-Schreien kann sorgende Instinkte wecken. Unsere Ohren stellen auch einen perma- nenten Informationsfluss über unser Körperorien- tierung im Raum zur Verfügung. Diese Information ergänzt unsere Sinne und erlaubt es uns zu stehen und uns zu bewegen ohne dabei zu fallen.
Aber dennoch brauchen wir auch, Geruch, Ge- schmack und Berührung. Verschieden von den anderen Sinnen arbeitet der Berührungssinn über- all im Körper. Berührung informiert uns über unsere Umgebung und ob wir im Kontakt mit etwas ge- fährlichen sind. Wir müssen etwas und die damit verbundene Eigenschaften berühren um z.B. Schmerz als ein Überlebensmechanismus zu füh- len. Ebenso wichtig für unsere Sicherheit, wie für das Vergnügen des Lebens sind die nah verwand- ten Sinne Geruch und Geschmack. Diese Sinne
fungieren als chemische Entdeckungssysteme, die -sich immer wieder erholend- auf die Moleküle des Geruchs und des Geschmacks reagieren. Der Ge- ruch arbeitet gut selbstständig, ohne die Partner- schaft mit dem Geschmack ist der Geruchssinn aber relativ wirkungslos.
Umgeben von Flüssigkeit und gut geschützt vom Körper der Mutter, wächst ein neuer Mensch innerhalb der Abgeschlossenheit der Gebärmutter heran.
Über einen Zeitraum von ungefähr 270 Tagen entwickelt sich eine einzelne Zelle, ein mit blossem Auge kaum sichtbares Ei, zu einen Baby-Men- schen, bereit in der Welt zu erscheinen. Sehr weni- ge Babys werden am genau berechneten Tag ge- boren. Keiner kann genau voraussagen, wenn die Geburt beginnen wird, aber sobald der Prozess beginnt, es er nicht zu rückgängig zu machen. Eine menschliche Geburt wird oft verlängert und häufig ist es wegen der Größe des Babys schwierig die schmale Öffnung des Beckens zu passieren.
Was wir alle sehen möchten und zu wissen glauben ist, wie es unserer Meinung nach weiter- geht. Was aber denkt mein Baby, oder mein älterer Sohn, meine Tochter, mein Mann, meine Mutter. Was denken welche Menschen? Viele Wissen- schaftler glauben heute, dass das was wir wissen, eine Einheit aus unseren Gedanken und unserem Gehirn darstellt. Der Begriff „Gedanke“ wird aber häufig verwendet, um sich auf die höheren Funkti- onen des Gehirns zu beziehen: Informationssamm- lung, Speicherung, und deren Verarbeitung. Die Gedanken werden als das Verbinden von Gehirn- funktionen wie Gefühl, Bewusstsein, Sprache, und Intellekt angesehen, nicht aber seine rein vegetati- ven Funktionen wie das Atmen. Die menschlichen Gedanken ist lange missverstanden worden; sogar heute noch unterschätzen viele von uns ernstlich ihre Macht. Viele Forscher sprechen über das ver- größerte Bewusstsein für Gedanken und Meinun- gen und die Fähigkeit darüber zu reden. Während meiner vielen Untersuchung von Patienten schoß
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