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Fataga blüht
Im Dorf, aber auch im ganzen Tal von Fataga,
sind in jüngster Zeit Initiativen entstanden,
die Anlass zu Optimismus geben. Neue
Läden werden eröffnet, ältere werden
erneuert, das Angebot wird differen-
zierter und der Besucher kann un-
ter mehreren freundlichen Knei-
pen und Cafés wählen um sich
zu stärken oder entspannen.
Wir wollen in den kommenden
Ausgaben das Phänomen Fa-
taga anhand der verschiede-
nen geschäftlichen Initiativen
vorstellen, bei einem ersten
Lokalaugenschein konnten
wir bereits ein paar Eindrücke
sammeln.
Alegría nennt Susanne ihren La-
den mitten in Fataga. Alegría wie
die Freude, mit der sie ihr Geschäft
betreibt und ihren Kunden entgegen-
kommt. Artesanía, also Kunsthandwerk
steht auf ihrer Karte, doch was im Schau-
und Verkaufsraum ausgestellt wird, tendiert viel
mehr in Richtung Kunst als Handwerk. Überraschend ist
auch die Vielfalt der Objekte bei Susanne, unmöglich hier alles aufzu-
zählen, aber sehr wahrscheinlich, dass für jeden Geschmack was zu
finden ist.
Schräg gegenüber betreibt Manolo seinen Tante-Emma-Laden. Er
versorgt die Einwohner des Dorfes mit täglichen Bedarfsartikeln und
zeigt Reisegruppen die Vorzüge lokaler Produkte. In seinem kleinen
Geschäft findet man die besten Erzeugnisse kanarischer Firmen, her-
ausragend unter diesen sein eigener Honig. Drei Sorten hat er zurzeit
im Angebot und lässt jeden Kunden davon kosten: Orange-Aloe, Kak-
tusfeige und Tajinaste, eine endemische kanarische Pflanze. Unmög-
lich, nach dieser Verkostung einen billigen Honig aus dem Supermarkt
anzurühren.
Das sind nur zwei Beispiele für die Aufbruchstimmung die in Fataga
herrscht. Der Effekt geht über das Dorf hinaus: Oberhalb wird inten-
siv an der Neueröffnung des Restaurants Molino de Agua gearbeitet,
das vor wenigen Wochen einem Brand zum Opfer fiel. Das beliebte
Ausflugsziel, das auch ein romantisches Landhotel und eine Tierfarm
umfasst, soll bereits in wenigen Wochen wieder voll in Betrieb sein.
Unterhalb des Orte gibt es ebenfalls viel Neues. Auf der Aloefarm kön-
nen nicht nur die wertvollen Produkte aus dieser Heilpflanze
erworben werden, Besucher werden bei einer Führung in die
Geheimnisse der Aloe Vera und ihren Möglichkeiten einge-
weiht. Unweit der Aloe leben die Kamele, die Finca La Barran-
da veranstaltet seit Jahren Ausflüge mit diesen geduldigen
Reittieren. Und auch hier ist einiges in Bewegung, eine Bio-
farm ist im Entstehen und wird schon bald zu besuchen sein.
Einen Besuch ist Fataga schon jetzt wert. Die Freundlichkeit
im Umgang und die Qualität im Angebot sprechen für sich.
Ein guter Anlass für einen kleinen Ausflug in das nur 15 Ki-
lometer von Maspalomas entfernte Dorf ist sicherlich das
Aprikosenfest und die dazu gehörige Romería am Samstag,
den 6. Juli.
62 Ausgabe 114 Juni 2019