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BERGWELT









        SICHER UNTERWEGS



        WIE DIE LANDSCHAFT IN DEN




        RUCKSACK KAM







        Die Schweiz ist ein Wanderland. Wir haben insgesamt über 65’000 Kilometer Wan-
        derwege, davon sind. 2’000 Kilometer Bergwanderwege. Zum Vergleich: Schweizweit
        gibt es total 71’297 Kilometer Strassen (National-, Kantons- und Gemeindestrassen).
        Also sofort den Rucksack packen und abmarschieren. Doch halt da fehlt noch was, die
        Wanderkarte muss unbedingt mit, denn mit ihr lässt sich die ganze Landschaft zusam-
        menfalten und einstecken.


                                                                                         Von Anton Wagner


        Die Schweizer Wanderkarten sind nicht nur reiss-     sind die Karten nur ein Teilbereich der vielfältigen
        fest und  wasserabweisend, sie sind  auch  über-     Aufgabe dieser Institution.
        aus praktisch. Zwar muss man wissen wie man  swisstopo ist Teil des Eidgenössischen Departe-
        so eine Karte liest. Hat man den Dreh erst ein-      ments für Verteidigung, Bevölkerungsschutz und
        mal raus, dann wird sie zum optimalen Begleiter,  Sport, VBS. Swisstopo erfüllt sowohl militärische
        selbst  dann,  wenn  die  Wanderwege  gut ausge-     wie auch zivile Aufgaben.
        zeichnet und beschriftet sind, hilft sie bei den
        Entscheidungen. Wer es nicht in Papierform mag,  Wie die Dufourspitze zu ihrem Namen kam
        kann die ganze Schweiz im Smartphone mit sich  Von Beginn an war das Landeskartenamt für den
        herumtragen.                                         jungen Staat Schweiz sehr wichtig. Unter der Lei-
                                                             tung von General Guillaume Henri Dufour erfass-
        Hinter den Karten steckt jede Menge Arbeit und  te die erste Mannschaft ab Gründung des Büros
        gut 200 Jahre Entwicklung. Die ersten Karten ent-    (1838) bis 1865 das erste behördliche Kartenwerk
        standen im vorletzten Jahrhundert. 1838, und da-     der Schweiz. Dafür musste die Schweiz vermes-
        mit vor der eigentlichen Gründung der heutigen  sen werden. Am Ende waren es 25 Kartenblätter,
        Schweiz (1848), eröffnete Guillaume Henri Dufour  wovon vier ohne Karteninhalt waren. Es war eine
        in Genf das erste Bureau topographique fédéde-       Meisterleistung. Alle Karten wurden auf Kupfer-
        ral und 1845 wurde das erste Blatt des amtlichen,  platten gestochen und danach in schwarz-weiss
        landesweiten Kartenwerks publiziert.                 gedruckt. Selbst  damals  waren  diese  Erstlinge
                                                             gefragte Ware, bis 1865 druckte man insgesamt
        Kompetenzzentrum für Geoinformation                  57‘952 Exemplare.
        Heute  heisst  das  Bureau  swisstopo, es  hat  sich  Um den Leiter des Büros zu ehren, benannte der
        zum Kompetenzzentrum für Geoinformation der  Bundesrat  die  höchste  Bergspitze  der  «Dufour-
        Schweizerischen Eidgenossenschaft gemausert.  karte»  nach  seinem  Meister  also  Dufourspitze.
        359 Menschen arbeiten bei swisstopo und längst  Diesen Namen trägt der Berg heute noch.




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