Page 3 - Ein guter Start
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3. Ein guter Start
Der Eintritt in die Kindertagesstätte ist für Kinder und deren Familien ein großer Schritt. In der Regel verlässt
das Kind hiermit zum ersten Mal für längere Zeit das Familiengefüge und baut neue eigene Bindungen
außerhalb des engsten Familienkreises auf.
Dafür brauchen die Kinder Zeit. Zeit, um Vertrauen zu der neuen Umgebung „Kindertageseinrichtung“ und den
dazugehörigen Erwachsenen und Kindern aufbauen zu können.
Dieser Prozess ist eine große Herausforderung für die gesamte Familie, auch wenn die Kinder bereits bei
einer Tagesmutter oder in einer Krippengruppe betreut wurden. Der veränderte Tagesablauf, unbekannte
Gesichter, neue Räumlichkeiten und Eindrücke, andere Regeln – all das muss bewältigt werden.
Um die Belastung für Familien und Kinder so gering wie möglich zu halten, gestalten wir die Übergänge von
der Familie in die Kita bewusst mit individuellen Eingewöhnungszeiten, denn auch hier gilt: Jeder Mensch ist
einzigartig! Den gesamten Prozess begleiten unsere pädagogischen Fachkräfte und stehen den Familien als
Ansprechpartner zur Seite.
Dazu benötigen sie aber auch die Unterstützung der Familien. Zum einen helfen den pädagogischen
Fachkräften Informationen über die Kinder, um diese besser verstehen zu können. Zum anderen ist es wichtig,
dass genügend Zeit eingeplant wird, so dass die Eltern mit ihren Kindern gemeinsam Kita, Erzieherinnen und
auch andere Kinder kennen lernen können. Diese gemeinsame Eingewöhnungsphase erleichtert den Kindern
das Ankommen ungemein. Eine gute Beziehung zwischen Eltern und pädagogischem Fachpersonal
unterstützt die Kinder ebenfalls.
3.1 Von der Familie in die Kinderkrippe/in den Kindergarten
Schon vor Beginn der eigentlichen Eingewöhnung beginnt eine gemeinsame Kennenlernphase. Ehe ein KiTa-
Platz vergeben wird, haben die Familien Gelegenheit, einen Informations- und Anmeldenachmittag zu
besuchen. Vor Ort gibt es einen Einblick in die Konzeption und die Räumlichkeiten. Nach der Platzzusage
werden die Eltern zu einem ersten Kennenlernen bei einem Informationselternabend eingeladen. Im Juli finden
dann im Kindergarten jeweils 2-3 „Schnuppernachmittage“ statt, in denen sich die zukünftigen
Kindergartenkinder schon einmal untereinander kennenlernen und die Räumlichkeiten das erste Mal
erforschen können.
In der Kinderkrippe werden die Eltern nach dem Informationselternabend zu einem ausführlichen
Anmeldegespräch eingeladen. Hier werden die Gewohnheiten und Vorlieben des Kindes und der Familie
sowie die Eingewöhnung besprochen.
Bei der Eingewöhnung ist uns ein behutsames und individuelles Vorgehen wichtig. Deshalb orientieren wir am
Münchner Eingewöhnungsmodell. Wir gehen davon aus, dass eine sanfte Eingewöhnung etwa drei bis vier
Wochen Zeit braucht. Weil jedes Kind sein eigenes Tempo vorgibt, kann es zu Veränderungen im Verlauf der
Eingewöhnung kommen. Nicht nur das Kind, sondern auch die Eltern werden bei diesem Ablösungsprozess
durch die Erzieherinnen gut begleitet. Dazu nutzen wir regelmäßige Feedbackgespräche.
In der Eingewöhnungszeit ist stets eine Erzieherin als Bezugsperson für ein Kind da.
Die zuständige Erzieherin begleitet die Familie während der Eingewöhnungszeit. Durch Empathie und
Feinfühligkeit achten wir auf die Signale jedes einzelnen Kindes. Besonders die Kinder in der Krippe haben
das Bedürfnis nach Schlaf, Nahrung, Hygiene und liebevoller Zuneigung, diese Bedürfnisse sind jedoch
schnell zu erkennen. Das Bedürfnis nach Nähe ist nur mit einer sehr feinfühligen Haltung zu erspüren. Dabei
spielt der Bindungsaufbau eine zentrale Rolle. Denn nur wenn ein Kind sich in einer „neuen“ Umgebung
wohlfühlt und eine stabile Bindung zu seiner Bezugserzieherin aufgebaut hat, dann zeigt das Kind Bedürfnis
nach Nähe.
Im Tagesablauf gibt es Schlafens- und Essenszeiten, für ein müdes Kind gibt es aber jederzeit die Möglichkeit,
sich auszuruhen oder zu schlafen.
Ein Kind ist erst dann eingewöhnt,
o wenn ihm die neue Umgebung vertraut geworden ist,