Page 7 - Ein guter Start
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3.2 Von der Kinderkrippe in den Kindergarten
Der Übergang von der Krippe in den Kindergarten bedeutet für das Kind wieder den Beginn einer neuen
Lebensphase. Auch wenn sich bei uns beide Bereiche in einem Haus befinden, erleben die Kinder veränderte
Anforderungen und Bedingungen. Das Kind erlebt widersprüchliche Emotionen wie Freude und Unsicherheit.
Es erlebt sich „älter“ und „größer“, indem es nun zu den Kindergartenkindern gehört und ist gleichzeitig
verunsichert, da es die gewohnte Krippenumgebung mit den vertrauten Kindern und Fachkräften verlässt.
Kinder mit Krippenerfahrung können beim Wechsel in den Kindergarten auf den bewältigten ersten
Transitionsprozess (Wechsel vom Elternhaus in die Krippe) aufbauen. Aufgrund der bereits gemachten
sozialen Erfahrungen in einer Krippengruppe verfügen sie meist über mehr Selbständigkeit und eine höhere
soziale Kompetenz als Kinder ohne Gruppenerfahrung. Der Übergang in den Kindergarten wird besser
bewältigt, wenn er von den Eltern und dem vertrauten Krippenpersonal begleitet wird.
o Da das einrichtungsübergreifende Arbeiten zwischen Krippe und Kindergarten zum Alltag gehört, finden
regelmäßig Kontakte zwischen den älteren Krippenkindern und Kindergartenkindern sowie Krippen- und
Kindergartenpersonal statt (im Freispiel sowohl in Krippe und Kindergarten, bei der Teilnahme am Naturtag
des Kindergartens, bei der Teilnahme am Morgenkreisen der Sternengruppe, bei gemeinsamen Andachten in
der KiTa, beim Spiel im Garten, beim gemeinsamen Freispiel am Nachmittag). Zwei Fachkräfte der KiTa (eine
davon wird auch die Bezugserzieherin in der Sternengruppe sein) sind als feste Vertretungskräfte für die
Krippe zuständig und somit für die Kinder schon vertraut.
o Trotzdem gibt es ein Übergangskonzept. Damit starten wir in der Kita nach den
Osterferien. Folgende Angebote finden statt:
- die Teilnahme am Morgenkreis der Kindergartengruppe: die Krippenkinder werden als zukünftige
Kindergartenkinder vorgestellt
- Kennenlernen der Spielbereiche im Kindergarten durch regelmäßiges, festgelegtes Freispiel im
Kindergarten (je nach Kind mit oder ohne Bezugsperson der Kinderkrippe)
- Das Krippenpersonal berichtet über den Alltag in der Kindergartengruppe, typische Alltagsabläufe werden
„geprobt“ (z.B. Schuhe anziehen).
- Verabschiedung der Krippenkinder am Ende des Krippenjahres in einer Feier mit den Eltern; dabei wird
das Portfolio der Krippenzeit an den Kindergarten übergeben.
- Kennenlernspiele, Morgenkreisrituale u.a. helfen den neuen Tagesablauf
und die Gruppe kennenzulernen
o Die ersten beiden Wochen begleitet eine Krippenerzieherin die Kinder noch im Kindergarten, um Sicherheit
zu geben.
o In intensivem Elternkontakt in den ersten Wochen der Kindergartenzeiten
werden wichtige Entwicklungsschritte des Kindes weitergegeben.
ALLGEMEINE INFOS ZUR EINGEWÖHNUNG FÜR KRIPPEN- UND KINDERGARTENKINDER:
Während der Eingewöhnungszeit haben die Eltern Gelegenheit, das Personal und die Kita kennen zu lernen
und Sie können beruhigt feststellen, dass es Ihrem Kind gut geht. Sind die Eltern noch unsicher oder haben
Fragen, stehen wir Ihnen gerne zur Verfügung.
Hilfreich bei der Eingewöhnung können vertraute Gegenstände von zu Hause sein, etwa das
Lieblingskuscheltier, Puppe oder das „Schmusetuch“. Ebenso ist es hilfreich, mit dem Kind schon zuhause
über die Eingewöhnung und den Start in den Kindergarten zu sprechen. Auch Bücher über die neue Zeit als
Kindergartenkind können unterstützend sein. Kann ein Kind sich trotz allen Eingewöhnungsversuchen nicht
von den Eltern trennen, könnte das verschiedene Gründe haben.
Erschwert werden kann die Eingewöhnung mit einem elementaren Ereignis im Umfeld Ihres Kindes wie etwa
ein Umzug, die Geburt eines Geschwisterchens, die Trennung der Eltern oder ein Todesfall in der Familie.
Hier hilft oft ein offenes Gespräch mit uns, um eventuelle Unsicherheiten oder Ängste zu thematisieren und
eventuell zu beseitigen.
Gegebenenfalls ist es ratsam, die Eingewöhnung zu einem späteren Zeitpunkt zu wiederholen. Der 2. Versuch
kann oft besser gelingen, weil Ihr Kind das Haus bereits kennengelernt hat.
Es kann auch vorkommen, dass wir die Eingewöhnungszeit verkürzen, wenn ein Kind sich sehr rasch von den
Eltern löst oder sie „wegschickt“. Unsere Erfahrung zeigt, dass Geschwisterkindern der Kindergartenstart