Page 4 - Ein guter Start
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o wenn es erleben konnte, dass es in einer Trennungssituation nicht allein gelassen wurde,
o wenn es Menschen an seiner Seite findet, die ihm zugewandt sind und Verlässlichkeit bieten und
o wenn es sich voller Neugier auf den Weg macht, die Räume, Spielmaterialien und die anderen
Kinder zu entdecken.
EINGEWÖHNUNG IN DER KINDERKRIPPE:
Die Eingewöhnung findet nach dem Münchener Eingewöhnungsmodell statt.
Die ersten Übergangsbewältigungen leistet ein Kind in der Regel beim Übergang vom Elternhaus in die
Krippengruppe einer Kindertageseinrichtung. Die Situation in seiner Familie ist ihm vertraut, es fühlt sich von
seinen Bezugspersonen gemocht und angenommen und hat seinen Platz als Kind in der Familie gefunden.
Trennungssituationen lösen Angst aus und führen im Gehirn zur Ausschüttung des Stresshormons Cortisol.
Reaktionen sind u.a. Angst, erhöhter Pulsschlag und Schweißausbrüche. Nur eine vertraute Bezugsperson
kann in dieser Situation Sicherheit geben und dem Kind helfen, sich an die neue Situation zu gewöhnen und
langsam Vertrauen zu dem bislang unbekannten pädagogischen Personal aufzubauen. Die vertrauensvolle
Beziehungsgestaltung zwischen Kind und pädagogischem Personal bilden die Grundlage für Wohlfühlen in
der Einrichtung. Sie ist die Voraussetzung, damit das Kind sich offen und neugierig auf neue Erfahrungen
einlassen kann.
Die Eingewöhnungsphase nach dem Münchner Eingewöhnungsmodell beachtet das einzugewöhnende neue
Krippenkind, seine Eltern, das pädagogische Personal der Einrichtung, die Kinder der bestehenden Gruppe
und auch deren Eltern.
Die Eingewöhnung gliedert sich in verschiedene Phasen:
1. Phase: Die Eingewöhnung vorbereiten (nach der Platzvergabe bis zur 2. Phase)
o Die Aufnahme und Eingewöhnung werden vorbereitet.
o Das Kind weiß, dass es bald ein Krippenkind ist.
o Das Kind erfährt durch die persönliche, freundliche Atmosphäre, dass es in der Kita willkommen
ist.
o Die Eltern besitzen Grundinformationen über Krippe, Eingewöhnung, Personal.
o Die Eltern werden in ihren Unsicherheiten und Ängsten ernst genommen.
o Die Gruppenleitung kennt die Einstellung der Eltern, hat Ahnung von Ängsten, Erwartungen und
Hoffnungen der Eltern und hat Infos über das Kind und den Entwicklungsverlauf.
o Die Gruppe kann sich einen ersten Eindruck vom Kind verschaffen und wird auf ein neues Kind
vorbereitet.
o Der Dienstplan ist im Team auf die Eingewöhnung abgestimmt.
o Die Eltern der Gruppe wissen, wann welches Kind eingewöhnt wird.
2. Phase: Grundphase (3 Tage)
Die Mutter (oder der Vater) kommt mit dem Kind zusammen in die Krippe (möglichst immer zur gleichen Zeit),
bleibt ca. 1 Stunde zusammen mit dem Kind im Gruppenraum und nimmt danach das Kind wieder mit nach
Hause.
Verhalten der Eltern:
o eher passiv
o das Kind auf keinen Fall drängen, sich von ihm zu entfernen
o immer akzeptieren, wenn das Kind ihre Nähe sucht
o Die Aufgabe der Eltern ist es, „sicherer Hafen“ zu sein.
o möglichst nicht lesen, stricken oder mit anderen Kindern spielen. Das Kind muss das Gefühl
haben, dass die Aufmerksamkeit der Bezugsperson jederzeit da ist.
Verhalten pädagogisches Personal:
o Vorsichtige Kontaktaufnahme ohne zu drängen. Am besten Spielangebote oder über eine