Page 14 - Der bayerische Bildungs- und Erziehungsplanund dessen Umsetzung
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genehmigt  hat,  dass  die  Firma  Kameleon  eine  Spielpodestlandschaft  konzipiert,  angefertigt  und  im
            Gruppenraum  eingebaut  hat.  Die  Kinder  können  sich  in  unserer  Spielpodestlandschaft  in,  auf  und  über
            verschiedenen Ebenen bewegen, können klettern, kriechen, krabbeln, schwingen, schaukeln, robben, sich
            drehen, von oben hinunterschauen, liegen, rutschen, … Es wurde mit Naturhölzern gearbeitet und bei der
            Gestaltung wurde viel Wert auf unterschiedliche Materialien (verschiedene Bodenbeläge, Spiegel, Kugeln zum
            Drehen,  Einkerbungen)  gelegt,  was  viele  sinnliche  Erfahrungen  für  die  Kinder  bietet.  Nischen  bieten
            Rückzugsmöglichkeiten, eine Theke dient als Rollenspielmöglichkeit.

            Außerdem gibt der Krippe wenig Tische – ein Tisch ist ein Klapptisch und kann, wenn nicht gegessen wird,
            eingeklappt werden, so dass der Raum den Kindern zur Bewegung zur Verfügung steht. Auch der Flur ist eine
            Bewegungsfläche  für  die  Kinder.  Hier  können  sie  mit  Fahrzeugen  fahren  oder  mit  dem  Puppen-  und
            Lauflernwagen. Im Spiegelzelt muss man sich klein machen, in die Höhle muss man hineinkrabbeln – überall
            steckt Bewegung drin. Selbst der Aufstieg auf den Wickeltisch ist eine kleine Herausforderung. So ist die
            Treppe hinter dem Tisch versteckt – die Kinder müssen auf dem Duschrand entlangbalancieren und gelangen
            so über die Treppe auf den Tisch.


            6.2.11 Gesundheit


            Ziel:

            Das  Kind  kennt  seinen  Körper,  weiß  was  ihm  guttut  und  übernimmt  Verantwortung  für  sich  und  seine
            Gesundheit.

            „Gesund“, ein fast über-strapazierter Begriff in der heutigen Zeit. Trotzdem ist die Gesundheit unseres Körpers
            eines der wichtigsten Dinge unseres Lebens. Oft merken wir erst, wenn sie fehlt, wie wichtig sie ist.

            Besonders  begeistert  sind  Klein  und  Groß  von  unserem  wöchentlichen  Naturtag.  Die  Natur  wirkt  sehr
            beruhigend und ausgleichend, was allen sehr guttut. Jedes Kind hat genug Zeit und Raum, seinen Körper
            auszuprobieren  und  auf  eigene  Körpersignale  zu  achten.  Diese  Erfahrungen  stärken  Kraft,  Ausdauer,
            Beweglichkeit, Koordination, Raum-Lage-Verständnis und Gleichgewichtssinn. Das Spüren von Erfolg und
            Misserfolg bei den Bewegungserfahrungen, die Freude am Tun und der erlebbare Stressabbau führen zu
            einem  hervorragenden  Selbstbewusstsein  und  einer  sehr  guten  Selbstwahrnehmung!  Als  Gegenpol  der
            Aktivität finden die Stille und Ruhe ihren Platz. Wie wichtig sind doch diese reizarmen Momente. Die Kinder
            erleben diese Ruhe in ihrem Alltag als Begleiter oder suchen sich die Stille bewusst, indem sie sich für eine
            gewisse Zeit aus dem Spielgeschehen entfernen.
            Diese Ruhe und Stille fördert die Konzentration, die Ausdauer und die differenzierte Wahrnehmung. Im Garten
            bauen wir Kräuter und Gemüse an. Auch erfahren die Kinder, dass mit „Natur-Dingen“ schöne und hilfreiche
            Geschenke entstehen können. Z.B. ein Lavendelkissen, das entspannend ist oder ein Badeöl, das belebend
            wirkt.
            Seifen  mit  Rosenblättern,  ein  selbstgemachtes  Kräuteröl  oder  getrocknete  Pfefferminzblätter,  die  als  Tee
            dienen bilden zum Beispiel weitere Möglichkeiten, den Kindern die Natur und ihre positive Wirkung näher zu
            bringen.
            Eine vollwertige Ernährung findet auch beim Frühstück ihren Platz. Saftschorlen, ungesüßter Tee und Wasser
            ergänzen  die  gesunde  Ernährung.  Süßigkeiten  bleiben  zuhause  –  bis  auf  eine  Ausnahme.  Hat  ein  Kind
            Geburtstag, so darf natürlich ein Kuchen mitgebracht werden! Jedoch achten wir hier auf eventuelle Allergien
            von Kindern und bieten passende Produkte an (z.B. ohne Nüsse).
            Die Kinder dürfen bei jedem Wetter in den Garten gehen. Der Aufenthalt draußen stärkt das Immunsystem.
            Die Kinder achten auf sich und lernen Gefahrenquellen kennen. Sie können z.B. gut einschätzen, auf
            welchem Gelände sie schnell laufen können und wo man langsamer Gehen muss oder dass man in der
            Turnhalle Matten unter Aufbauten legen muss, weil man sich sonst verletzten kann. Das Balancieren auf
            einem Baumstamm klappt nicht, wenn er rutschig ist. Bei kleinen Insektenstichen oder Verletzungen lernen
            die Kinder bereits ganz früh Erste-Hilfe-Maßnahmen anzuwenden. So kann zum Beispiel ein zerdrücktes
            Spitzwegerich Blatt bei einem Insektenstich Linderung bringen und kühlen.
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