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„Das Leben ist ein Schachspiel mit dem Tod...“*




Die Verstorbenen des Jahres 2013 – eine Schach-Ticker-Übersicht zum Erinnern...

Bei Jahresrückblicken in den Medien werden auch stets an
bedeutende Verstorbenen der zurück liegenden zwölf Monate
erinnert. Was das Schach angeht, so bietet uns Im Internet das
Wikipedia-Portal Schach/Nekrolog
[http://de.wikipedia.org/wiki/Portal:Schach/Nekrolog] diese
Übersicht. Der Rückblick geht bis ins Jahr 1931, wo als einziger
Eintrag unter dem 29. September der Todestag von Paula Kalmar-
Wolf vermerkt ist. Sie galt seinerzeit als stärkste Schachspielerin
in Österreich, nahm dreimal – 1927, 1930 und 1931 an WM-
Turnieren der Frauen statt. In London bei der Premiere wurde sie
Dritte, drei Jahre später in Hamburg Zweite und im Jahr darauf in
Prag trotz gesundheitlicher Probleme durch eine
Zuckererkrankung erneut Vizeweltmeisterin. Da war die Schülern
von Richard Réti immerhin schon 50. Der Vollständigkeit halber
sei erwähnt, dass 1930 in der Hansastadt eine gewisse Wally
Henschel nicht nur Bronze für Deutschland holte, sondern Vera Menschik, die alle sieben
WM-Turnieren bis einschließlich 1939 gewann, die einzige Niederlage beibrachte.

Was nun 2013 angeht, so möchten wir mit dieser Schach-Ticker-Übersicht, die natürlich nicht
vollzählig ist und dazu subjektiven Gesichtspunkten folgt, erstmals an die Verstorbenen des
Jahres erinnern chronologisch erinnern.

JANUAR

15. Aron Schwarzmann [9. Dezember 1908]
Ich gebe zu, dass mich an dem argentinischen Schachspieler, der bei Landesmeisterschaften
dreimal Platz 3 belegte [1933, 1935, 1936] vor allem sein hohes Alter beeindruckt hat 104
Jahre! Und natürlich auch der Fakt, dass Aron Schwarzmann am 20. Oktober 2009 im Club
Argentino de Aljedrez anlässlich dessen hundertjährigen Bestehens eine „Partie der 200 Jahre“
gegen den anderthalb Jahre jüngeren Francisco Benkö [24. Juni 1910 bis 11. Januar 2010]
spielte, die remis endete. Sein Gegner war übrigens der erste jüdische Schachmeister Berlins.
Bei zwei Simultanveranstaltungen 1928 und 1929 von Alexander Aljechin in seiner
Geburtsstadt spielte er gegen den Weltmeister jeweils remis.

19. Marcel Sisniega Campell [28. Juli 1959]
Der neunmalige mexikanische Landesmeister geht als erster Großmeister in die
Schachgeschichte seines Landes ein. Ein forscher Angriffstil war sein Markenzeichen und er
hatte durchaus auch eine beachtliche Spielstärke, was u.a. Siege gegen Viswanathan Anand
und Artur Jussupow belegen. Dass er auch als Filmautor und Regisseur tätig war, dürfte
hingegen kaum bekannt sein.

19. Anatoli Bannik [12. Dezember 1921]
Einer aus dem „Fußvolk“ der sowjetischen Großmeisterriege. Er wurde fünfmal Meister der
Ukraine und nahm zwischen 1954 und 1966 siebenmal an den UdSSR-
Landesmeisterschaften teilnahm. Seine letzten Lebensjahre verbrachte er in Deutschland.
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