Page 7 - In Memoriam [3]
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27. Maxwell Fuller [28. Januar 1945]
Dass er “nur” FIDE-Meister [mit Elo 2400 im Jahre 1975] war, hat seiner Popularität in
Australien nicht geschadet. Und wer weiß, wie Maxwell Fullers Schachlaufbahn verlaufen
wäre, wenn er beim Zonenturnier 1972 in Hongkong, wo er durch Losentscheid auf Platz 4
gesetzt wurde nicht das Interzonenturnier in Petrópolis/Brasilien verpasste hätte. Auf dem
fünften Kontinent jedenfalls war der Mann eine anerkannte Größe. So gewann er 1973 und
1975 die Australien Open. Sportlich höher einzuschätzen ist sicherlich jeweils Platz 2 bei den
britischen Einzelmeisterschaft 1970 und 1975. Dass er im Auswahl-Team bei neun
Schacholympiaden zwischen 1964 und 1990 unverzichtbar war, zeigt sein Ergebnis von 59
Punkten aus 106 Partien [+40 =38 –28].
SEPTEMBER
1. Hans-Günter Kestler [12. Dezember 1939]
Ob das Spiel der Könige die richtige Entscheidung für Hans-Günter Kestler war, den Helmut
Pfleger einst beim Fußball kennen lernte und in den Schachclub holte, können wir ihn leider
nicht mehr fragen. In Bamberg hieß er wegen seines kompromisslosen Angriffsstils „Kestler
zieht wie ein Wildwestler“. Und das erfolgreich. 1972 wurde er Deutscher Meister und in der
Nationalmannschaft absolvierte der IM immerhin 74 Einsätze. Lesen Sie meinen Nachruf auf
der DSB-Webseite unter dem Link http://www.schachbund.de/news/in-erinnerung-an-hans-
guenther-kestler.html
25. Karl-Heinz Maeder [17. Oktober 1948]
Er neben Peter Ostermeyer [1961 und 1962] der
einzige Spieler in Deutschland (West), der die
Jugendmeisterschaft [Höchstalter 20 Jahre] zweimal
in Folge gewinnen konnte [1967 und 1968]. Beim 7.
Internationalen Niemeyer-Jugendturnier [23.Dezmber
1968 bis 11. Januar 1969] in Groningen – der
„inoffiziellen“ Europameisterschaft dieser Altersklasse
– teilte Karl-Heinz Maeder sich den Sieg mit Rafael
Waganjan [UdSSR] und Zoltan Ribli [Ungarn] mit je
7/9. Nach Wertung freilich kam er durch die Siege
gegen die beiden auf Platz 1. Eine Nahschachkarriere
schien möglich, aber gesundheitliche Gründe hinteren
ihn daran. So verstärkte er ab Mitte der 1980er-Jahre
zwar das Team der Schachfreunde Franfurt in der 2.
Bundesliga, aber längst gehörte die ganze Hingabe
des Mitarbeiters bei der Stadtverwaltung
Frankfurt/Main dem Fernschach. Da gab es für den
Fernschach-GM die größten Erfolge. 1976
triumphierte er im 1. Weltpokalturnier mit 13/14, und wen wundert es, dass Maeder mit der
deutschen Mannschaft im Finale der XII. Fernschach-Olympiade die Goldmedaille holte...