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Auf der anderen Seite hätte er sich mit einem Erfolg in der letzten Runde gegen FM Chris-
toph Schild sogar seine dritte IM-Norm erspielen können. Und dieser Sieg war in greifba-
rer Nähe, denn nach 33. Zügen hatte Stephan mit risikoreichem Angriffsspiel mit Schwarz
seinen Kontrahenten völlig überspielt. Es waren mehrere Gewinnzüge möglich, ein Zug
hätte sogar das Matt forciert. Doch leider spielte Stephan einen Drei-Fragezeichen-Zug,
und musste nach der Antwort seines Gegners bedauerlicherweise sofort aufgeben. Ein tra-
gischer DEM-Abschluss für ihn, der so kurz vor dem lang ersehnten Ziel der dritten IM-Norm
scheiterte. Stephan sollte sich dennoch nicht allzu sehr grämen, den im Endeffekt hat er
eine sehr gute DEM gespielt. Nur die verdiente Krönung der Leistung mit der IM-Norm blieb
leider aus. Aber vielleicht klappt es ja bei einem anderen Turnier noch mit der IM-Norm.

Sicherlich gut in Erinnerung werden Oliver Müller und Rolf Hundack diese DEM behalten.

                                             Oliver holte am Ende 4,5 Zähler und beleg-
                                             te damit einen sehr guten 24. Platz. Damit
                                             lag er 9 Ränge vor seinem Setzlistenplatz
                                             33. Vier Punkte standen am Ende der Meis-
                                             terschaft auf dem Punktekonto von Rolf zu
                                             Buche. Diese 4 Zähler bedeuteten in der
                                             Endabrechnung Rang 29 – sogar 10 Plätze
                                             über seinem Setzlistenplatz 39.

                 Oliver Müller               Oliver unterlag – wie schon kurz geschil-
                                             dert – zunächst in Runde sieben seinem

Werder-Mannschaftsführer Stephan Buchal, bevor er in Runde 8 ein durchaus verheißungs-

volles Endspiel mit Läufer gegen Springer gegen den FM Thomas Thiel nicht gewinnen und

sich am Ende mit einem Unentschieden begnügen musste. Zum Turnierabschluss folgte in

Runde neun noch ein souveräner Sieg gegen das 10-jährige Schachtalent Vincent Keymer.

Ein eindrucksvoller Sieg von Oliver gegen den kommenden deutschen Nachwuchsstar, der

seinen jungen Kontrahenten völlig überspielte und keine Chance ließ. Angesichts der zu er-

wartenden weiteren schachlichen Entwicklung von Vincent sollte man solche Gewinne ganz

besonders genießen, den in Zukunft dürfte Vincent in einer solchen Art und Weise kaum

noch verlieren.

Rolf, der durch seinen Fahrradunfall vor     Rolf Hundack - Tobias Jugelt
einigen Wochen in seiner Bewegungsfä-
higkeit stark eingeschränkt war, machte in
den letzten drei Runden noch zwei Punkte.
Zunächst schlug er in einer schönen Po-
sitionspartie den FM Reinhold Müller. Es
folgte in Runde acht eine sehr unglückliche
Niederlage gegen die niedersächsische
Nachwuchshoffnung Spartak Grigorian,
bevor Rolf zum Abschluss noch ein Kurz-
sieg in nur 17 Zügen gelang. Sein Gegner,
der FM Michael Schulz, stellt ohne größere
Bedrängnis einfach eine Figur im 16. Zug

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